Eine Mauer und zwei Gebäude an Bahngleisen

Nordrhein-Westfalen Bahnstrecke zum Steinbruch Meinerzhagen wird dauerhaft stillgelegt

Stand: 22.10.2024 06:00 Uhr

Der Steinbruch im Listertal bei Meinerzhagen ist der einzige in NRW, in dem Bahnschotter abgebaut wird. Doch ausgerechnet die Bahnstrecke dorthin soll jetzt dauerhaft stillgelegt werden. Im verkehrsgeplagten Märkischen Kreis sind dann noch mehr Lkw unterwegs.

Von Frank Strohdiek

Bis zur Flutkatastrophe 2021 lieferte der Steinbruch im Listertal fast sein komplettes Material per Güterzug an seine Kunden. Die durch das Wasser beschädigte Strecke sollte Ende 2022 wieder betriebsbereit sein. Doch immer wieder kam es zu Verzögerungen.

Ein Steinbruch

Der Steinbruch im Listertal liefert Bahnschotter für Zugstrecken.

Bahnstrecke zum Steinbruch Meinerzhagen soll dauerhaft stillgelegt werden

Aber dass die Strecke wieder instand gesetzt wird, stand für die Basalt AG, die den Steinbruch im Listertal betreibt, bisher nie in Frage. "Wir haben im Oktober 2022 unsere Lok, die die Güterwaggons rangiert, der vorgeschriebenen Revision unterzogen. Das hat rund 100.000 Euro gekostet", sagt Norbert Ivenz-Gaul, technischer Leiter bei der Basalt AG. Von der geplanten endgültigen Stilllegung hat das Unternehmen aus der Presse erfahren.

Circa 2000 Lkw-Ladungen pro Jahr

In normalen Jahren werden rund 50.000 Tonnen Grauwacke im Listertal abgebaut, das entspricht gut 2.000 Lkw-Ladungen. In guten Jahren sind es aber auch schon mal doppelt so viele. Der Schotter wird seit 2021 über die Straßen des Märkischen Kreises bis ins Ruhrgebiet oder ins Rheinland transportiert.

LKWs vor einem Schutthaufen

Aktuell wird die Grauwacke per Lkw abtransportiert – etwa 2000 Ladungen pro Jahr.

"Wir versuchen die Bahn davon zu überzeugen, die Strecke zu sanieren", sind sich Gordan Dudas, verkehrspolitischer Sprecher der SPD Landtagsfraktion, und die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer einig. Doch die Bahn verweist darauf, dass auf der Strecke ein Tunnel sofort und mehrere Brücken in den nächsten Jahren saniert werden müssen. Das koste einen dreistelligen Millionenbetrag, der angesichts von zwei bis drei Güterzügen pro Woche nicht wirtschaftlich sei.

Unsere Quellen:

  • Deutsche Bahn
  • Basalt AG
  • SPD Landtagsfraktion
  • Südwestfälische Industrie- und Handelskammer