NRW Karte und eine Landmaschine

Nordrhein-Westfalen Das produzieren Landwirte in Ihrer Region

Stand: 22.08.2024 14:00 Uhr

Von Ackerbau bis Tierzucht: Wir zeigen mit Karten, worauf sich Bauernhöfe in NRW spezialisiert haben.

Von Nándor Hulverscheidt

In Nordrhein-Westfalen muss man nie weit fahren, um auf den nächsten Bauernhof zu treffen. Rund 33.600 landwirtschaftliche Betriebe gibt es im Land. Das sind einige Tausend weniger als noch 2010 - dafür werden einzelne Höfe immer größer.

Was die mit ihren Feldern machen und wo die meisten Tiere gehalten werden, das zeigen wir mit Grafiken anlässlich des Jubiläums von "Land & lecker". Die beliebte WDR Dokureihe besucht seit 15 Jahren Bauernhöfe in ganz NRW und stellt regionale Spezialitäten vor.

Die meisten aktiven Bauernhöfe wurden im Jahr 2020 in Borken gezählt: 339. Lediglich drei Betriebe gab es in Siegburg. Über 40 Prozent der Landfläche Nordrhein-Westfalens werden landwirtschaftlich genutzt und besonders viele Weiden und Äcker gibt es in Warendorf.

Geerntet wird von unseren Äckern gemessen in Tonnen vor allem Silomais, also Tierfutter. Danach folgen mit einigem Abstand zum Beispiel Zuckerrüben, Weizen und Kartoffeln.

Einige Betriebe sind heute hoch spezialisierten Lebensmittelproduzenten, die direkt an Supermärkte liefern. Und viele Höfe in NRW haben in den vergangenen Jahren mit erneuerbaren Energien wie Solaranlagen ein zweites Standbein neben der Landwirtschaft aufgebaut.

Das nördliche Münsterland bildet zusammen mit angrenzenden Regionen Niedersachsens ein Zentrum der Schweinehaltung in Deutschland. Sie sind die wichtigsten Tiere für viele Landwirte in unserem Bundesland. Allein auf Betrieben in NRW leben rund sieben Millionen Schweine.

Mit der Versorgung dieser Tiere und der Bearbeitung der Ackerflächen sind aber nur rund 120.000 Menschen beschäftigt. Ein Landwirt und wenige Helfer produzieren also Lebensmittel für hunderte andere Menschen - das ist typisch für moderne Landwirtschaft in Industrieländern.

Im Jahr 2010 machten Familienangehörige der Landwirte noch mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte auf Höfen in NRW aus. Heute stellen sie zwar immer noch die größte Gruppe, aber nicht mehr die Mehrheit. Stark gestiegen ist der Anteil der angestellten Mitarbeiter.

Klar, es gibt noch viele Betriebe, bei denen mehrere Generationen einer Familie mit anpacken und die Tochter oder der Sohn schon als Hoferbe feststeht. Aber der demografische Wandel betrifft auch die Bauernschaft. Denn viele ältere Landwirte suchen lange oder sogar erfolglos einen Nachfolger.

Eine Chance also für Menschen, die vom eigenen Hof träumen? Tatsächlich sind solche Übernahmen eine große Herausforderung und kommen außerhalb von Familien selten vor. Dennoch sagt Junglandwirt Dominick Hannuschke, den "Lokalzeit Land.Schafft." im Sauerland besucht hat: Er lebe seinen Traum.

Unsere Quellen:

  • Statistisches Landesamt NRW
  • Landwirtschaftszählung und Agrarstrukturerhebung