Das Landgericht in Düsseldorf

Islamismus in NRW Drei Jugendliche wegen Terrorplänen verurteilt

Stand: 21.03.2025 17:32 Uhr

Das Landgericht Düsseldorf hat drei Jugendliche wegen islamistischer Anschlagspläne zu jeweils drei Jahren Jugendhaft verurteilt. Die Angeklagten hätten Synagogen und Kirchen angreifen und möglichst viele Menschen töten wollen.

Laut Urteil haben sie mit der Terrorgruppe IS sympathisiert und Anschläge auf Hauptbahnhöfe, Gerichtssäle und Polizeistationen geplant - auch in NRW. Konkret gab es demnach Pläne, letztes Jahr unter anderem Kirchen und Synagogen zu attackieren.   

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Urteile nach geplanten Terroranschlägen

Prozess nicht öffentlich

Bei den in Düsseldorf Verurteilten handelt es sich um ein 16-jähriges Mädchen aus Düsseldorf, ein 17-jähriges Mädchen aus Iserlohn und einen 15-jährigen Jungen aus Lippstadt. Der Jugendstrafprozess war nicht öffentlich.

In der Begründung zum Urteil heißt es unter anderem: Die Jugendlichen hätten sich durch die Propaganda des Islamischen Staates (IS) über das Internet und soziale Medien mit der Ideologie dieser terroristischen Vereinigung radikalisiert.

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Ziel: "möglichst viele Menschen töten"

Im Sinne dieser Ideologie hätten die Angeklagten dann Ende März 2024 gemeinsam mit einem Komplizen vereinbart, einen islamistisch motivierten Terror-Anschlag zu begehen, "wobei sie als mögliche Anschlagsziele Hauptbahnhöfe, Gerichtssäle oder Polizeistationen in Hamburg, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Iserlohn oder Stuttgart in Erwägung gezogen hatten".

Letztendlich seien sie entschlossen gewesen, "während Ramadan 2024, spätestens in zwei Monaten, in Polizeireviere oder Gotteshäuser (Kirchen, Synagogen) einzudringen, während sich dort viele Personen aufhalten, diese mit Molotowcocktails in Brand zu setzen und Schuss- und Stichwaffen einzusetzen, um möglichst viele Menschen zu töten". Zu diesem Zweck soll sich laut Gericht zuvor eine der Angeklagten Bombenbauanleitungen verschafft haben, die sie der Mitangeklagten zur Verfügung stellte.

Verteidiger forderten Bewährungsstrafen

Entscheidend für das Strafmaß war, wie ernst die Anschlagpläne gemeint oder wie weit sie schon vorbereitet waren. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte jeweils knapp drei Jahre Haft gefordert, die Verteidigung Bewährungsstrafen.

Komplize aus Stuttgart bereits in Jugendhaft

Der zur Tatzeit 16-jährige mutmaßliche Komplize des NRW-Trios wurde vor über zwei Wochen in Stuttgart bereits zu zwei Jahren Jugendhaft auf Bewährung verurteilt. Schuldig gesprochen wurde der zur Tatzeit 16-Jährige unter anderem, weil er sich dazu bereit erklärt hatte, einen gemeinschaftlichen Mord zu begehen.

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