Mögliche Bedrohungslage bei Nato-Airbase in Geilenkirchen

Nordrhein-Westfalen Zweithöchste Warnstufe an NATO-Airbase Geilenkirchen

Stand: 23.08.2024 10:52 Uhr

Die NATO-Airbase in Geilenkirchen hat ihre Sicherheitstufe erhöht. US-Geheimdienste gehen von einer Bedrohungslage aus.

Von Ingo Wagner; Svenja Smolarek

Die NATO-Airbase in Geilenkirchen-Teveren im Kreis Heinsberg hat am Donnerstagabend die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen und Mitarbeiter nach Hause geschickt. Ein amerikanischer Geheimdienst hatte das Militärbündnis vor einem Anschlag gewarnt.

Mögliche Bedrohungslage bei NATO-Air-Base | SV

Ein Sprecher der Airbase hat am Morgen erklärt, dass sich Personen direkt beim Kommandeur melden sollen, wenn sie Drohnen über der Base sehen. Ob das mit der Warnung des Geheimdienstes zusammenhängt, dazu wollte der Sprecher der Airbase jedoch nichts sagen. Vieles deutet aber daraufhin, dass die Amerikaner vor einem möglichen Drohnenangriff gewarnt haben.

Wenige Informationen bezüglich Bedrohungslage

Derzeit will die NATO keine konkreten Auskünfte geben. Die Nacht sei aber ruhig verlaufen, erklärte am Morgen ein Sprecher des Stützpunktes. Amerikanischen Geheimdiensten würden Informationen vorliegen, die von einer Bedrohung des Stützpunktes ausgehen.

Warnung ernst genommen

Die Warnung vor einer Bedrohung wird auf der Airbase Geilenkirchen dennoch sehr ernst genommen. Die zweithöchste Warnstufe bedeutet bei der NATO, dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischen Aktionen gegen das Verteidigungsbündnis sehr wahrscheinlich ist. "Dies ist aber eine reine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass wir unsere kritischen Operationen fortsetzen können", sagte der Sprecher des Stützpunktes.

Betrieb geht weiter

Die für heute geplanten Aufklärungsflüge werden nach Angaben der NATO wie geplant stattfinden. Das Personal dafür steht bereit. Zur Zeit halten sich etwa 300 Personen auf dem Fliegerhorst auf. Außerhalb des Stützpunktes fährt die Polizei verstärkt Streife. Seit Donnerstagabend dürfen Zivilbeschäftigte, die nicht für den Flugbetrieb erforderlich sind, die Airbase nicht mehr betreten.

Bisher geht man davon aus, dass die zweithöchste Sicherheitsstufe noch einige Stunden gelten wird. Es wird also nicht ausgeschlossen, dass diese heute noch aufgehoben wird. Vermutlich am Nachmittag.

Eingang Nato-Airbase Geilenkirchen

Zweithöchste Warnstufe an Nato-Airbase Geilenkirchen

Wichtiger Stützpunkt für AWACS-Aufklärung

In Geilenkirchen-Teveren sind 14 AWACS Aufklärungsflugzeuge stationiert. Sie überwachen unter anderem den Luftraum mit dem Ziel der Früherkennung möglicher Gefahren und zur Vorwarnung der NATO. Der Verband leistet klassische See- und Luftraumüberwachung und wird in Einsätzen zum  Führen von Kampfflugzeugen als eine Art fliegender Kommandozentrale eingesetzt. Aufklärungsflugzeuge aus Geilenkirchen haben bereits an zahlreichen Operationen teilgenommen  - zum Beispiel auf dem Balkan und in Afghanistan.