Nordrhein-Westfalen Müll und Lärm: Darum gibt es in Duisburg Ärger in einem Wohnkomplex
Müll, Lärm, Bedrohungen: In einem Wohnkomplex in Duisburg-Neumühl haben Bewohner Angst vor ihren Nachbarn.
Müll vor den Häusern, Ratten in den Wohnungen, immer wieder viel Lärm. Auf dem Parkplatz stehen Autos, die nicht angemeldet sind: Diese Eindrücke seien im Wohnkomplex an der Otto-Hahn-Straße ein Dauerzustand, sagen Bewohner. Und bisher würde dagegen nicht viel unternommen.
Lärm und Dreck im Wohnkomplex
Viele sagen, sie würden am liebsten wegziehen. Sie beobachten seit gut anderthalb Jahren, dass Menschen aus Südosteuropa fast täglich in den Wohnkomplex ein- und ausziehen würden - illegal, wie sie vermuten. Dazu komme Lärm, Dreck, teilweise würden die Anwohner auch bedroht und beleidigt.
In den umliegenden Geschäften gehe es seitdem auch bergab, sagen uns die Betreiber. Vor die Kamera trauen sich nur wenige Menschen, um offen über die Probleme zu reden - zu groß ihre Angst, bedroht zu werden.
Kaum Kontrollen durch die Stadt, sagen Anwohner
Nevim Bayraktar wohnt schon seit mehr als 20 Jahren hier in Duisburg-Neumühl und fühlt sich in ihrer eigenen Wohnung nicht sicher. "Wenn ich nachts schlafe und im Bett liege, muss man ein Messer unter dem Kopfkissen haben, weil die Angst so groß ist, dass die Tür mal eingetreten wird und ich überraschend Besuch bekomme."
Nevim Bayraktar sorgt sich um ihren Wohnort.
Bei der Stadt Duisburg gibt es immer mehr Beschwerden über Müll und Wohnungsbesetzungen. Auch Meldungen über Ruhestörungen gab es vermehrt. Kontrolliert würde fast nichts, sagen Anwohner.
Mehrere Menschen aus Rumänien äußern sich zu den Vorwürfen. Sie wohnen teilweise in einem der Häuser und sagen: Nicht alle Menschen in diesem Wohnblock verhalten sich gleich. Aber einige Nachbarn seien respektlos und unverschämt.
Runder Tisch im Rathaus Duisburg
Die Stadt Duisburg sagt, das Ordnungsamt kontrolliere den Bereich regelmäßig und man gehe Beschwerden konsequent nach. Der Hausverwalter sagt, man arbeite eng mit den Behörden zusammen und entwickle Strategien, gegen illegales Wohnen vorzugehen. Man wolle eine langfristige Lösung finden.
Sebastian Haak, Ratsherr Stadt Duisburg (SPD)
Am Montag haben Vertreter von Stadt, der Hausverwalter und Wohnungseigentümer auf Initiative der SPD im Rathaus über die Situation vor Ort gesprochen. Ergebnis: Sie wollen das Müll-Problem jetzt schnell in den Griff kriegen.
Da stellt sich die Frage: Wann macht das wie Sinn? Klar ist: Das ist kein rechtsfreier Raum. Die Stadt wird auf jeden Fall dafür sorgen, dass Recht und Ordnung gemeinsam mit der Polizei durchgesetzt werden.
Sebastian Haak, Ratsherr Duisburg (SPD)
Die Anwohner hoffen, dass sich schnell etwas bewegt. Sie wollen bald wieder gerne und ohne Angst in ihrem Duisburger Stadtteil wohnen können.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Stadt Duisburg
Über dieses Thema berichteten wir am 11.11.2024 im WDR Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18.45 Uhr