Nordrhein-Westfalen Dorsten will eine Gefahrstoffdeponie auf der Halde Hürfeld verhindern
Die Stadt Dorsten wehrt sich gegen die Pläne für die Bergehalde Hürfeld. Dort soll eine Gefahrstoffdeponie entstehen. Die Stadt möchte die Halde lieber als Naherholungsgebiet nutzen.
Die Stadt Dorsten verklagt die RAG, ehemals Ruhrkohle AG. Grund dafür sind die Pläne des Unternehmens, die Bergehalde Hürfeld einem Entsorger zu übertragen, der hier eine Gefahrstoffdeponie einrichten möchte.
Laut Stadt werden damit geltende Verträge gebrochen. Sie will die Halde stattdessen rekultivieren und daraus einen Ort der Naherholung machen. Außerdem beharrt die Stadt auf einem Vorkaufsrecht für die Halde. Die RAG weist die Vorwürfe zurück.
Große Demo gegen Giftmüll-Pläne
Im Oktober gab es bereits eine große Demonstration gegen die Pläne, die Halde zu einer Gefahrstoffdeponie zu machen.
"Wer hat Bock auf Giftmüll?", fragte Demo-Initiator Nils Huxoll die versammelten Menschen übers Mikrofon. Die Antwort der Menge: Schrillendes Trillergepfeife. Wer zur Demo gegenüber der Hürfeldhalde in Dorsten kam, der hatte natürlich "keinen Bock" auf eine Deponie nebenan.
Kritik an RAG
Landrat Klimpel (l.) und Bürgermeister Stockhoff (m.) bei "Müllfrei Dorsten"
Die Menschen dort fühlten sich betrogen. Ihnen habe man zugesagt, dass die Bergehalde langfristig der Naherholung dienen soll - "Wandern statt Giftmüll". Ihr Zorn richtete sich gegen die RAG. Die halte sich aus Sicht der Demonstrierenden nicht an alte Verträge zur Rekultivierung.
Halde gehört noch der RAG
Die RAG hatte sich schon im Vorfeld der Demo gegen die Vorwürfe aus Dorsten gewehrt. Man sei nicht vertragsbrüchig und es gebe kein Vorkaufsrecht der Stadt für die Halde, betonte ein Sprecher. Diese befinde sich außerdem noch im Eigentum der RAG. Der geschlossene Kaufvertrag mit der Entsorgungsgesellschaft AGR sei noch nicht wirksam.
RAG und Entsorger stehen aktuell im Austausch mit den Bezirksregierungen in Arnsberg und Münster. Es geht um eine Deponie der Klassen I und III. Im Klartext: Bis zu fünf Millionen Kubikmeter Abfall könnten in Dorsten landen. Darunter auch gefährliche Stoffe.
"Wollen nicht nur meckern"
Nilx Huxoll, Gründer der Initiative "Müllfrei Dorsten"
Zur Demo im Oktober hatte die Initiative „Müllfrei Dorsten“ aufgerufen. Sie organisierte im Anschluss an die Demo eine Müllsammelaktion an Straßen gegenüber der Hürfeldhalde. Man dürfe nicht nur meckern, sondern müsse auch konkret was für die Natur unternehmen, sagt Gründer Nils Huxoll. Seine Initiative plane bereits weitere Protest-Aktionen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- „Müllfrei Dorsten“
- RAG
- Stadt Dorsten