Zu sehen ist eine Darstellung der ESA, das Gravimeter GRASS befindet sich zwischen zwei Asteroiden.

Nordrhein-Westfalen Olper Raumfahrtingenieur hilft der ESA bei Planetenverteidigung

Stand: 29.10.2024 15:02 Uhr

Es klingt irgendwie nach Science-Fiction ist aber doch real. Ein Ingenieur aus Olpe hilft dabei mit, zu verstehen, wie wir unsere Erde gegen Asteroiden verteidigen können. Momentan fliegt die europäische Hera-Mission durchs All. Mit an Bord der Rakete das von Dr. Matthias Noeker mit entwickelte Gravimeter.

Von Matthias Heise

Schon vor zwei Jahren haben Wissenschaftler im Rahmen der DART-Mission "Billard im All" gespielt, um zu testen, ob man durch gezielten Beschuss die Flugbahn von Asteroiden verändern kann. Es hat funktioniert. Jetzt wollen sie wissen, wie genau das abgelaufen ist und haben die Hera-Mission gestartet.

Olper Raumfahrtingenieur hilft der ESA bei Planetenverteidigung

Hera-Mission zum Daten sammeln

Mit dabei ist das von Dr. Matthias Noeker mitentwickelte Gravimeter. Ein Gravimeter misst die Schwerkraft. Knapp drei Jahre tüftelte der in Olpe lebende Raumfahrtingenieur im Home-Office oder in der Deutschen Raumfahrtagentur der DLR in Bonn. Herausgekommen ist ein nur zehn Zentimeter langes und nur 380 Gramm schweres Hightechgerät.

Klein aber oho: Gravimeter ist nur 10cm groß

Zu sehen ist Dr. Matthias Noeker, er hat das Gravimeter GRASS mitentwickelt.

Dr. Matthias Noeker mit einer 3D-Version seines Gravimeters

Es fliegt seit Anfang Oktober durchs All. Das Gravimeter wird später in einem nur Schuhkarton großen Cube aus der Raumsonde geschossen und soll auf dem Asteroiden Dimorphos landen. Dann wird die Gravitation gemessen. Kennen die Forscher sie, können sie besser verstehen, wie man auf die Erde zurasende Asteroiden ablenken kann.

Es geht darum, für zukünftige Generationen das Wissen zu schaffen, um sich aktiv gegen diese Naturkatastrophe, die verheerende Folgen haben würde, zu verteidigen.

Dr. Matthias Noeker, Deutsche Raumfahrtagentur im DLR.

Zu sehen ist der Start der Hera Mission in Cape Canaveral, hierfür wurde das Gravimeter GRASS benötigt.

Start der Hera-Mission in Cape Canaveral

Der Start am 7. Oktober in Cape Caneveral war für den Sauerländer mit der aufregendste Tag im Leben. Er war live vor Ort, als die Trägerrakete abhob. Ein Besuch in der Phänomenta in Lüdenscheid und ein Schulausflug zum DLR legten im Kindesalter den Grundstein der Begeisterung für das Weltall bei Matthias Noeker.

Erste europäische Misson zur Planetenverteidigung

Die Hera-Mission ist Europas erste planetare Verteidigungsmission. Deutschland trägt mit 130 Millionen Euro rund 37 % der Gesamtkosten der internationalen Mission in Zusammenarbeit mit der NASA. Bis das von Matthias Noeker mit entwickelte Gravimeter zum Einsatz kommt, wird es noch etwas dauern. Geplant ist die Ankunft am Asteroiden für Herbst 2026.