Außenansicht auf den aktuellen Eurostar-Zug

Nordrhein-Westfalen Zugverspätungen zwischen Paris und Köln nach Angriffen auf Bahnnetz

Stand: 26.07.2024 20:57 Uhr

Die Beschädigungen des Schnellzugnetzes in Frankreich haben weiter Auswirkungen auf den Fernverkehr zwischen Paris und Köln.

In Frankreich haben Anschläge auf Schnellzug-Strecken große Teile des Bahnverkehrs lahmgelegt - kurz vor Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris. Auch das Wochenende über soll es noch Verspätungen geben, weil Strecken repariert werden müssen.

Anschläge auf Schnellzugnetz in Frankreich

Züge fahren teils wieder planmäßig

Die Reparaturen am französischen Bahnnetz kommen inzwischen voran: Auf der Strecke von Paris Richtung Frankfurt können die Züge wieder planmäßig fahren. Auch auf anderen Verbindungen kommt der Verkehr wieder besser in Schwung, allerdings gibt es immer noch große Verspätungen bei den Zügen aus und nach Paris.

Viele Bahnen müssen ihr Tempo drosseln. Die Eurostar-Züge können aktuell statt 300 Stundenkilometer nur noch 150 fahren. Laut Eurostar soll das wohl auch am Samstag noch so bleiben. Fahrgäste können kostenlos umbuchen oder sich ihr Ticket erstatten lassen.

Auch die Deutsche Bahn berichtet von Einschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr. Die Züge verspäten sich und es kann vereinzelt zu Halt- und Zugausfällen kommen. Ab Samstag sollen auf der Strecke zwischen Paris und Köln wieder 80 Prozent der vorgesehenen Züge fahren, allerdings mit einer Verspätung von ein bis zwei Stunden. Das kommt dadurch, dass die Schnellstrecke noch nicht wieder vollständig genutzt werden kann.

Zugbindung bei der Deutschen Bahn aufgehoben

Alle Fahrgäste, die für Freitag ein Zugticket von und nach Frankreich hatten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, heißt es von der Deutschen Bahn. Außerdem gibt es diese Info: "In Belgien kann es zu Sicherheitskontrollen im Bahnhof kommen. Bitte halten Sie Ihren Reisepass oder Personalausweis bereit und finden Sie sich frühzeitig vor der Abfahrt des Zuges am Gleis ein." 

Kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris hatten Unbekannte in der Nacht auf Freitag offenbar Feuer an Kabelanlagen des französischen Schienennetzes gelegt, die für die Sicherheit der Züge und die Weichenstellungen wichtig sind. Rund 800.000 Passagiere sind von den Störungen betroffen. Fernreisende mit dem Ziel Paris sollten sich vor Reiseantritt über mögliche Änderungen informieren.

Die Ermittlungen laufen laut Premierminister Gabriel Attal auf Hochtouren. Er sprach von "koordinierten und vorbereiteten Sabotageakten" und versicherte, dass Geheimdienste und Sicherheitskräfte mobilisiert seien, "um die Täter dieser kriminellen Taten zu finden und zu bestrafen". Für Verkehrsminister Patrice Vergriete ist es ein "skandalöser krimineller Akt".

Viele Bahnverbindungen in Frankreich mit den TGV-Hochgeschwindigkeitszügen mussten gestrichen werden, gab die Bahngesellschaft SNCF an. Betroffen seien die Atlantik-, Nord- und Ostlinien. "Die Situation dürfte mindestens das ganze Wochenende anhalten, während die Reparaturen durchgeführt werden." Ein weiterer mutmaßlicher Sabotageakt auf der Strecke nach Marseille sei verhindert worden.

Unsere Quellen:

  • Deutsche Bahn
  • Eurostar
  • Nachrichtenagentur SID