Menschen in Winterjacken stehen auf einer Rolltreppe in einem weihnachtlich geschmückten Einkaufszentrum

Nordrhein-Westfalen Weihnachtsgeschenke: Wann kaufe ich und wie locker sitzt das Geld?

Stand: 21.11.2024 08:53 Uhr

Draußen fällt der erste Schnee, das Weihnachtsgeschäft läuft langsam an. Wie locker sitzt das Geld bei den Verbrauchern, wie blickt der Einzelhandel auf die Adventszeit? Und lohnt sich das Black-Week-Shopping?

Draußen rieselt der erste Schnee, die ersten Weihnachtsmärkte haben auch schon geöffnet - es weihnachtet langsam in NRW. Wie ist die Stimmung unter den Händlern, wie viel Geld wollen die Verbraucher ausgeben und wann kauft man eigentlich am besten die Weihnachtsgeschenke?

Das Weihnachtsgeschäft 2024 wird in einem schwierigen Umfeld über die Bühne gehen, es dominieren Zurückhaltung und Sparsamkeit. "Unsicherheit und Krisen sind Dauerzustand, die Konsumstimmung ist nicht gut", sagte Carina Peretzke, Sprecherin des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen. Für das aktuelle Weihnachtsgeschäft rechnen die Unternehmen im November und Dezember nur mit einem leichten Umsatz-Plus von 1,3 Prozent auf 26,5 Milliarden Euro. Inflationsbereinigt wäre das ein leichtes Minus.

Viele wollen weniger Geld ausgeben

Beim bevorstehenden Weihnachtsfest wollen die Menschen in Deutschland mit großer Mehrheit nicht mehr Geld ausgeben als im Vorjahr. Bei einer repräsentativen Yougov-Umfrage Mitte November im Auftrag der Postbank sagen knapp 83 Prozent der Verbraucher, dass sie Weihnachtsgeschenke kaufen wollen. 

Von den Schenkenden meint aber nur ein kleiner Anteil von 9,4 Prozent, dass sie dafür mehr oder sogar viel mehr Geld ausgegeben wollen als im Jahr zuvor. Die mit 53,2 Prozent weitaus größte Gruppe will zu Weihnachten 2024 für Geschenke genauso viel ausgeben wie beim vorherigen Fest. Knapp ein Drittel (32,8 Prozent) will den finanziellen Aufwand geringer halten. Bei den Befragten mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 2.500 Euro wollen sogar 45,2 Prozent weniger Geschenke machen. 

'Black Friday' und 'Black Week' locken natürlich mit vielen Angeboten. Aber nicht notwendigerweise ist das Produkt in der 'Black Week' auch wirklich am günstigsten, wie das Preisvergleichsportal idealo herausfand. Prof. Manuel Stegemann, Werbepsychologe von der Hochschule Bielefeld, sagte dem WDR, es gehe den Unternehmen in erster Linie um größtmöglichen Absatz. Dazu würden dann auch verschiedene Tricks angewendet. "Ein Countdown ist zum Beispiel ein Psychotrick der Knappheit." Es werde suggeriert, dass das Angebot nur sehr begrenzt verfügbar ist und damit werde dann ein Kaufreiz erzeugt.

Den richtigen Zeitpunkt fürs Kaufen zu finden, ist gar nicht so einfach und da gibt es auch keine Königsregel. "Die Preise im Onlinehandel sind äußerst dynamisch und können sich schnell ändern", heißt es in einer Analyse von guenstiger.de. "Wer den Preisverlauf beobachtet, findet den besten Zeitpunkt für den Kauf." Ein Preisalarm, der einen benachrichtigt, wenn der Preis fällt, könne auch helfen.

roter Briefumschlag mit Aufschrift Gutschein liegt zwischen Weihnachtsdekoration

Der gute alte Gutschein dient immer noch als Top-Weihnachtsgeschenk

Als beliebteste Geschenke stehen Geschenkkarten und Gutscheine mit 45 Prozent auch in diesem Jahr weit oben. Es folgen Bücher und Spielwaren (jeweils 39 Prozent), Kosmetik und Schönheitsprodukte (33 Prozent) sowie Kleidung (32 Prozent).

Bei Spielzeugen liegen nach Angaben des Handelsverbands Spielwaren (BVS) in diesem Jahr Roboter mit Künstlicher Intelligenz weit vorn, aber auch Klassiker wie Eisenbahnen, Bausets und Spiele.

Ein typisch britischer Renner im Weihnachtsgeschäft ist laut der Zeitung "The Guardian" die Furzmaschine "Ultimate Fart Blaster", bekannt aus dem Animationsfilm "Ich - einfach unverbesserlich". Einmal auf die Maschine gedrückt, wabern wenig später der Odeur von Banane oder andere zweifelhafte Gerüche durch den Raum.

Männer gehen auf den letzten Drücker los

Sollte das Weihnachtsgeschäft nicht wie erhofft laufen, dürfen die Händler noch auf die letzten Tage vor Weihnachten hoffen. Denn Männer neigen zu Last-Minute-Geschenken. In der letzten Woche vor dem Fest besorgen immerhin noch acht Prozent der Männer Geschenke, aber nur drei Prozent der Frauen.

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichten wir am 21.11.2024 auch im WDR-Hörfunk.