Hochwasser im Saarland nach starken Regenfällen

Nordrhein-Westfalen Schwächelnder Jetstream: Darum gibt es gerade so oft Starkregen

Stand: 19.05.2024 12:08 Uhr

Überflutungen nach Starkregen im Saarland - und auch an einigen Orten in NRW gab es jede Menge Regen. Das kann auch in den nächsten Tagen so kommen. Das liegt am abgeschwächten Jetstream.

Wer in diesen Tagen zum Himmel schaut, der sieht, dass die Wolken nur langsam ziehen - sehr langsam. ARD-Meteorologe Andreas Wagner sagt, es sei wie auf einer Autobahn, auf der es nicht richtig vorangeht. Das habe auf das örtliche Wetter eine große Auswirkung: "Wenn es regnet, regnet es örtlich mitunter sehr stark." Etwa so, wie wenn man im Garten die Gießkanne zu lange auf dieselbe Stelle hält.

Ein Grund dafür, dass die Wolken so langsam ziehen und das Tiefdruckgebiet über NRW festhängt, sei die abgeschwächte Westwindströmung, sagt Wagner. Die Westwindströmung ist eines von vier Starkwindbändern auf der Erde, den Jetstreams. Sie weht in großer Höhe von West nach Ost. Dieser Wind sei nicht mehr so stark wie früher, sagt der Meteorologe.

Grund dafür seien Veränderungen im Klima, sagt Meteorologe Wagner: "Früher sind die Tiefs schnell von West nach Ost gezogen. Da gab es kurze regnerische Wetterphasen. Wegen der gestörten Westwindzirkulation haben wir jetzt aber entweder längere feuchte Regenphasen oder länger anhaltende Dürre und Hitzeperioden."

Die Geschwindigkeit des Jetstreams hänge von der Temperaturdifferenz zwischen Nordpol und Äquator ab, die durch den Klimawandel immer weiter sinke, erklärt die WDR-Wissenschaftsredaktion Quarks.

Zunehmende Wärme durch den Klimawandel sorgt dafür, dass Wolken mehr Wasser speichern können, erklären die WDR-Wissenschaftsexperten. Wird die Luft um ein Grad Wärmer, kann sie sieben Prozent mehr Wasser aufnehmen. Bei warmer Luft können sich also riesige Wolkenberge auftürmen. Die können dann auf einmal abregnen. Eine mögliche Folge: Hochwasser-Ereignisse.

Unsere Quellen:

  • WDR-Wetterredaktion
  • ARD-Wetterkompetenzzentrum
  • Deutscher Wetterdienst
  • Nachrichtenagentur dpa
  • WDR-Wissenschaftsredaktion Quarks

Über dieses Thema berichten wir im WDR am 18.05.2024 in den Hörfunknachrichten und der Aktuellen Stunde im Fernsehen.