Gießroboter "Gießbert" auf einem Friedhof in Radevormwald

Nordrhein-Westfalen Wie Roboter Gießbert in Radevormwald Diebe fernhält

Stand: 19.10.2024 06:00 Uhr

Auf den Friedhöfen in Radevormwald ist der erste Gießroboter NRWs unterwegs. Er soll den Gärtnern Arbeit abnehmen - und das hat auch einen positiven Nebeneffekt.

Von Hanna Makowka

Wenn Gießbert in seiner Heimat im Bergischen Land unterwegs ist, sorgt er immer wieder für Aufsehen. Wenn der grüne Roboter über den Friedhof rollt, wird er fotografiert und staunend begrüßt. Er ist jetzt schon eine kleine Attraktion.

Radevormwald: Der erste Gießroboter in ganz NRW

Gießhilfe auf vier Rädern

Eigentlich soll Gießbert den Friedhofsgärtnern das oft mühselige Blumengießen ersparen. Deshalb ist er "angestellt" bei Christian Ortmans, der die Gärtnerei seiner Eltern übernommen hat. Der liebt seinen Beruf - wenn da nicht das ewige Gießen wäre. "Drei Mann, drei Maschinen - jeden Tag gießen." So sah Ortmans Arbeitsalltag noch vor wenigen Monaten aus.

Gießroboter "Gießbert" auf einem Friedhof in Radevormwald

Gärtner Ortmans mit Gießbert

Bis der Gärtner den Gießroboter auf einer Friedhofsmesse gesehen und ihn kurzerhand gekauft hat. Und so kam der Roboter nach Radevormwald - und bekam schließlich auch seinen passenden Namen: "Dann habe ich überlegt: Was kann man denn nehmen?", erinnert sich Ortmans. "Ich fand auch Giesela sehr schön. Aber die damalige erste Vorsitzende vom reformierten Friedhof heißt Gisela. Und die fand das nicht ganz so lustig", sagt Ortmans und grinst. "Jetzt ist es halt ein Gießbert."

Weniger Diebstähle dank Kamera

Gießroboter "Gießbert" auf einem Friedhof in Radevormwald

Gießbert kann selbst Wasser tanken

Seit diesem Frühjahr ist Gießbert jetzt auf dem Friedhof unterwegs. Friedhofsgärtner Ortmans muss ihn zwar programmieren, doch dann fährt Gießbert selbstständig zu den Pflanzen und füllt auch alleine das Wasser zum Gießen wieder auf.

Meistens ist er nachts unterwegs. Und das hat auch einen positiven Nebeneffekt: Der kleine Flitzer bewässert nicht nur die Pflanzen auf den Friedhöfen, er schreckt scheinbar auch Diebe ab. Seit er seine Runden dreht, wird auf dem Friedhof weder randaliert noch geklaut. Denn Gießbert ist mit einer Kamera ausgestattet. Darauf weisen mittlerweile Schilder an den Friedhofseingängen hin.

Bald hat der Roboter Winterpause - in den kommenden Monaten wird es wohl genug regnen.

Unsere Quellen:

  • Reporterin vor Ort
  • Interview mit Friedhofsgärtner Ortmans