Die Gewerkschaft ver.di hat im Tarifstreit das private Busgewerbe in RLP zum Streik aufgerufen

Rheinland-Pfalz Busfahrer privater Betriebe streiken wieder in RLP

Stand: 21.06.2024 13:25 Uhr

Erneut streiken die Busfahrer der privaten Unternehmen in Rheinland-Pfalz. Die Gewerkschaft ver.di teilte mit, die Arbeitgeber hätten ein Ultimatum ohne Angebot verstreichen lassen.

Laut verdi.di begann der Streik am Freitagmorgen um 8 Uhr. Der Ausstand soll bis zum Schichtende am Sonntag dauern. Das gesetzte Ultimatum sei am Donnerstag abgelaufen, ohne dass die Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz (VAV) einen Vorschlag zur Lösung des Konflikts gemacht hätten.

ver.di-Verhandlungsführer Marko Bärschneider sprach von "Hinhaltespielchen" des Verbandes. Sämtliche Betriebe privater Busunternehmen im Land seien zum Streik aufgerufen.

Vom Streik betroffene private Betriebe im Überblick

  • City Bus Mobil in Haßloch
  • DB Regio Bus Mitte in der Pfalz, Worms und Alzey-Worms
  • DB Regio Bus Rhein-Mosel im Norden von Rheinland-Pfalz
  • Jörg Orthen GmbH in der Region Koblenz und dem Westerwald
  • Koblenzer Verkehrsbetriebe
  • Martin Becker GmbH im Westerwald
  • MB Moselbahn im Raum Trier und im Kreis Bernkastel-Wittlich
  • MVB in Neuwied
  • Nahverkehrsbetriebe Birkenfeld
  • Palatina Bus in der Südpfalz
  • Stadtbus Zweibrücken GmbH
  • Queichtal Nahverkehrsgesellschaft GmbH - Münchweiler
  • Stemmler-Bus im Hunsrück
  • SVG Scherer Verkehrs GmbH in der Region Bad Kreuznach, Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld, Cochem-Zell, Mainz-Bingen und Mayen-Koblenz
  • Scherer Reisen Omnibus
  • VRW im Westerwald
  • Bischoff Touristik GmbH
  • Westerwaldbus im Kreis Altenkirchen
  • Zickenheiner GmbH in der Region Koblenz, dem Westerwald und dem Hunsrück

Eltern protestieren gegen wiederholte Busstreiks

Zeitgleich gingen am Freitag etwa 70 Eltern aus dem Kreis Alzey-Worms in Alzey auf die Straße. Sie forderten nach den unzähligen Busstreiks im Land, die Schülerbeförderung täglich sicherzustellen.

Auch in Trier hatten bereits am Donnerstag etwa 50 Eltern für verlässlichere Schulbusse demonstriert. 

Die Gewerkschaft fordert als Inflationsausgleich Lohnerhöhungen von 500 Euro und eine Einmalzahlung von 3.000 Euro für die Beschäftigten. Die VAV bot zuletzt eine Lohnerhöhung von 2,85 Prozent an.

Schwierige Verhandlungen

Alexander Winkler aus der SWR-Wirtschaftsredaktion erklärt, warum die beiden Verhandlungsparteien keine Einigung hinbekommen: Die Gewerkschaft ver.di sehe als Schuldigen den Arbeitgeberverband VAV. Der VAV schiebe die Schuld aber weitestgehend auf das Land ab, denn die Landesregierung subventioniert den regionalen Busverkehr, übernimmt also einen Teil der Kosten. Ohne Unterstützung des Landes seien durchschnittlich 2,5 Prozent mehr Lohn drin, sagt VAV. Das sei für ver.di aber keine Option. Mit Unterstützung des Landes habe der VAV 8,5 Prozent in Aussicht gestellt. Darüber würde ver.di wohl zumindest verhandeln.

Sendung am Fr., 21.6.2024 5:00 Uhr, Guten Morgen RLP, SWR1 Rheinland-Pfalz

Mehr Nachrichten zu dem Tarifstreit