Rheinland-Pfalz CDU will Bedingungen in rheinland-pfälzischen Kitas verbessern
Die CDU-Fraktion hat Reformvorschläge vorgelegt, mit denen die Situation in den Kitas in Rheinland-Pfalz verbessert werden soll. Der Antrag zur Änderung des Kitagesetzes soll diese Woche in den Landtag eingebracht werden.
Von den Reformplänen sollen Eltern, Erzieherinnen und Erzieher und auch die Träger der Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz profitieren. "Mit unserem Konzept wollen wir bewusst die Bedürfnisse aller Beteiligten des Kita-Lebens in den Blick nehmen", so CDU-Fraktionschef Gordon Schnieder. Man wolle mehr Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und Flexibilität.
Derzeit seien viele Erzieherinnen und Erzieher in den Einrichtungen im Land überlastet, was sich auch in den häufigen Krankheitsfällen widerspiegele, so Schnieder. Wegen des hohen Krankenstands müssten viele Kitas im Land immer wieder kurzfristig ihre Öffnungszeiten einschränken oder ganz schließen.
CDU will 1.500 zusätzliche Kita-Beschäftigte
Die im Gesetz der Landesregierung formulierten Ansprüche und die Realität in den Kitas klafften weit auseinander, kritisierte Schnieder. In einer Umfrage des Kita-Fachkräfteverbandes hatten 93 Prozent der befragten Erzieherinnen und Erzieher erklärt, dass es aufgrund der Arbeitsbedingungen nicht möglich sei, allen Kindern von zwei bis sechs Jahren eine gute Erziehung und frühkindliche Bildung zu bieten.
Mehr Personal soll aus Sicht der CDU dabei helfen, die Lage in den Kitas zu verbessern. Die Reformpläne sehen vor, 5 Prozent mehr Personal für die Kinder unter zwei Jahren zur Verfügung zu stellen sowie 10 Prozent mehr für alle Kinder über zwei Jahren. "Das entspricht einer Personalaufstockung um etwa 1.500 Vollzeitstellen", erklärte Thomas Barth, der CDU-Sprecher für Kita-Politik. Dieser Schritt sei moderat gewählt, aus Rücksicht auf die angespannte Fachkräftesituation.
Sprachförderung soll gestärkt werden
Die größte Oppositionsfraktion im Landtag will zudem die Sprachförderung in den Kitas stärken. Auch dafür soll mehr Personal eingestellt werden. Finanziert werden soll dies durch ein Landesförderprogramm in Höhe von 20 Millionen Euro, so die Pläne der CDU. Etwa 700 Stellen könnten dadurch geschaffen werden, sagte Barth. Damit müsse eine effektive Sprachförderung künftig nicht mehr allein durch die pädagogischen Fachkräfte geleistet werden.
Mehr Geld vom Land auch für Baukosten
Wichtig für die Kita-Träger: Die Landesregierung soll sich den CDU-Plänen zufolge finanziell stärker an den Personalkosten beteiligen, wie auch an den Baukosten. Die CDU schlägt vor, dass sich das Land bei allen Neubauten, Umbauten oder auch Sanierungen von Kitas künftig mit 40 Prozent an den Kosten beteiligen soll. "Dafür veranschlagen wir in einem ersten Schritt 80 Millionen Euro", sagten Schnieder und Barth.
Durch höhere Standards in den Einrichtungen und längere Betreuungszeiten verlange die Landesregierung durch das bestehende Kita-Gesetz hohe Investitionen im ganzen Land. Dafür müsse es auch angemessen Verantwortung übernehmen. Der Landtag wird am Donnerstag erstmals über den Gesetzentwurf der Christdemokraten beraten.