Rheinland-Pfalz Insolvenzverfahren bei DRK-Krankenhäusern in RLP abgeschlossen

Stand: 28.06.2024 12:07 Uhr

Das Insolvenzverfahren der in Finanznot geratenen Krankenhäuser des Deutschen Roten Kreuzes in Rheinland-Pfalz ist demnächst beendet. Laut DRK billigte das Mainzer Amtsgericht den Insolvenzplan.

Ende Juli übernimmt nach Angaben der DRK-Krankenhäuser wieder die reguläre Geschäftsführung den Betrieb, der sogenannte Sachwalter soll dann sein Amt niederlegen. Zuvor habe bereits die Gläubigerversammlung den Sanierungsplänen zugestimmt, hieß es. Es geht um die Klinikstandorte Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen an der Sieg und Neuwied.

Größere Umstrukturierungen vor allem in Altenkrichen und Hachenburg

Laut Trägergesellschaft können die Kliniken nun nach der Gerichtsentscheidung ihre Umstrukturierung fortsetzen. Insbesondere an den Kliniken im Westerwald ist es zu teils größeren Umstrukturierungen und Einsparmaßnahmen gekommen. Es geht laut Träger um eine stärkere Spezialisierung der einzelnen Krankenhäuser.

DRK-Krankenhaus Hachenburg von außen

In Hachenburg wurde deswegen zum Beispiel trotz großen Widerstands im Frühjahr die Geburtsstation dauerhaft geschlossen. Das Krankenhaus in Altenkirchen ist zu einem ambulanten medizinischen Zentrum umgestaltet werden. Es gibt dort jetzt nur noch 20 Kurzzeit-Betten statt der 170 Betten vor der Insolvenz.

Weniger Veränderungen in Alzey, Kirchen und Neuwied

Am Standort in Alzey gibt es dagegen deutlich weniger Veränderungen. Nach Angaben der Betreibergesellschaft steht das DRK-Krankenhaus in Alzey wirtschaftlich gut da. Dort seien vor allem die OP-Pläne und die Bettenbelegung optimiert worden. Am Standort in Kirchen an der Sieg soll nach Angaben der Gesellschaft ein Zentrum für Frauenmedizin und Geburtshilfe entstehen. Am DRK-Krankenhaus in Neuwied soll beispielsweise die Geriatrie gestärkt werden.

Vorerst keine weiteren Sparmaßnahmen

Laut der DRK-Trägergesellschaft sind vorerst keine weiteren Sparmaßnahmen geplant. Allerdings will sie auf SWR-Nachfrage nicht ausschließen, dass es im Zuge der Krankenhausreform des Bundes zu weiteren Umstrukturierungen kommen kann.

Spätfolgen von Corona und hohe Energiekosten führten zum Insolvenzantrag

Die Notwendigkeit für einen Insolvenzantrag in Eigenverantwortung hatte das DRK mit den Spätfolgen der Corona-Krise und den drastisch gestiegenen Energiekosten erklärt. Auch eine Reihe anderer Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz hatte in den vergangenen Monaten Insolvenzanträge gestellt.

Sendung am Fr., 28.6.2024 12:00 Uhr, Aktuell um 12, SWR1 Rheinland-Pfalz