In Mainz wird das neue Zentrum für fundamentale Physik eingeweiht. Hier wird unter andere an dunkler Materie geforscht.

Rheinland-Pfalz In Mainz wird in unterirdischen Laboren zu dunkler Materie geforscht

Stand: 16.12.2024 10:12 Uhr

An der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz ist das Centrum für Fundamentale Physik (CFP) eingeweiht worden. Dazu gehören auch unterirdische Labore, in denen unter anderem zu dunkler Materie geforscht wird.

Es ist ein Meilenstein für die Mainzer Spitzenforschung. So beschreiben die Verantwortlichen der Johannes Gutenberg-Universität die Einweihung des Centrums für Fundamentale Physik auf dem Campus.

Seit 2018 wurde daran gebaut, 124 Millionen Euro haben Land und Bund in das Projekt investiert. Es ist das oberirdische Gegenstück zu den unterirdischen Experimentierhallen, in dem künftig der neue Elektronenbeschleuniger MESA betrieben wird.

Neue Labore und Büros auf dem Campus in Mainz

Über der Erde ist ein viergeschossiges Labor- und Bürogebäude mit mehr als 3.500 Quadratmetern entstanden. Dort sollen neue Arbeitsgruppen untergebracht werden. Hier finden sich unter anderem Forschungslabore, in denen Detektoren entwickelt werden sollen, und eine Montagehalle, in der diese dann zusammengebaut werden können. Außerdem gibt es einen Konferenzraum sowie Büroräume für Gastwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen.

Experimentierhalle unter der Erde

In der unterirdischen Experimentierhalle ist der Elektronenbeschleuniger untergebracht und alle Experimentiereinrichtungen, die dazu gehören. Hierfür wurde im November ein tonnenschwerer Magnet eingehoben.

Social-Media-Beitrag auf YouTube von Uni Mainz: "Der Teilchenbeschleuniger MESA"

Forschung zu dunkler Materie

Fast 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen in Mainz und anderswo im Rahmen der Forschungsinitiative "PRISMA+" zu dunkler Materie. Dabei geht es laut Universität darum, eine Reihe fundamentaler Fragen in diesem Forschungsfeld zu beantworten wie "Was ist der Ursprung der Masse?" oder "Woraus besteht die dunkle Materie?".

Dunkle Materie
Das Universum besteht zu mehr als 85 Prozent aus uns unbekannter "dunkler" Materie und Energie. Bislang weiß niemand, woraus sie genau besteht. Bekannt ist lediglich, dass sie kein Licht absorbiert, ausstrahlt oder reflektiert, denn kein wissenschaftliches Instrument kann dunkle Materie direkt erkennen - auch nicht im Radiowellen- oder Röntgenbereich, deswegen nennt man sie "dunkle" Materie. Quelle: European Space Agency

Sendung am Mo., 16.12.2024 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz