Ein "Schwellkopp" bei der TV-Fastnachtssitzung "Mainz bleibt Mainz" 2025 im Kurfürstlichen Schloss.

Rheinland-Pfalz Politische Satire, Kokolores, Musik: "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht"

Stand: 02.03.2025 13:04 Uhr

Der Fastnachtsklassiker "Mainz bleibt Mainz" hat am Freitag seinen 70. Geburtstag gefeiert. Der SWR übertrug die Fernsehsitzung live aus dem Kurfürstlichen Schloss.

Der runde Geburtstag wurde in der Sitzung groß gefeiert: Es gab unter anderem ein Wiedersehen mit Legenden der Meenzer Fassenacht wie dem Boten vom Bundestag, Prinz Bibi, Rolf Braun oder Fraa Babbisch und Fraa Struwwelisch. Dargestellt wurden sie von aktuellen Größen aus Mainz wie Johannes Bersch oder Heininger und Schier.

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Das war Mainz bleibt Mainz 2025

Passend zum Jubiläum auch: Kathrin Dohle, Thomas Neger und Dobbelbock gaben gleich zu Beginn der Sitzung die bekanntesten Fastnachtshits in einem Medley zum Besten. Mit dabei unter anderem: "Meenzer Bube, Meenzer Mädcher", "Im Schatten des Doms" und "Alles wieder gut". Begleitet wurden sie von einem Ballett und der Band Soundcheck.

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Lars Reichow zurück als Anchorman

Natürlich bekam auch die Politik wieder ordentlich einen mit. Dafür sorgte unter anderem Anchorman Lars Reichow. Von der Trump-Regierung, über die Autobahnsituation in Mainz bis hin zu den Gewinnern und Verlierern der Bundestagswahl - in seinen "Fastnachtsthemen" arbeitete er satirisch die aktuelle Nachrichtenlage auf. Im letzten Jahr hatte das ZDF auf den Auftritt des scharfzüngigen Kabarettisten verzichtet. Das Angebot an politischen Vorträgen sei zu groß, hieß es damals.

Neben Reichow traten unter anderem die Kabarettisten Florian Sitte als Till und Kati Greule auf. Letztere musste sich plötzlich als Kindergärtnerin um Parteispitzen wie Friedrich Merz und Alice Weidel kümmern.

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Kult-Acts, die nicht fehlen durften: Margit Sponheimer und "Ernst Lustig"

Ohne sie geht es nicht: Margit Sponheimer, die Ikone der Mainzer Fastnacht. Sie war mit ihrem Lied "Am Rosenmontag bin ich geboren" dabei. Schon nach den ersten Takten schunkelte und sang der ganze Saal.

Ein weiterer Allstar: Jürgen Wiesmann. Er ließ die Zuschauer wieder einmal an seinem Alltag als "Ernst Lustig" teilhaben. Mit seinen mittlerweile 23 Auftritten bei "Mainz bleibt Mainz" hat Wiesmann schon Kultstatus erreicht.

Obermessdiener fehlte

In diesem Jahr gab es einen neuen Sitzungspräsidenten: Adi Guckelsberger übernahm für Andreas Schmitt. Schmitt ist erkrankt und hat für diese Kampagne abgesagt. Im Interview mit SWR1 gab er allerdings Entwarnung, er sei auf dem Weg der Besserung.

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Bunt und laut

Für die musikalische Unterhaltung sorgten ein "singendes Blumenbeet", die Cousine von Shirin David, Handkäs un sei Mussig, eine Hymne für Mainz, die Tanzgruppe Alice im Wunderland - und natürlich als Schlusspunkt die legendären Mainzer Hofsänger.

70 Jahre Fernsehfastnacht

Alles begann am 17. Februar 1955, als der damalige Südwestfunk erstmals die Sitzung "Mainz wie es singt und lacht" im Fernsehen übertrug.

Ein Highlight bis heute - die legendäre Sitzung 1964. Ernst Neger gab zum ersten Mal "Humba Täterä" zum Besten, brachte den Saal damit zum Kochen. Das Publikum forderte eine Zugabe nach der anderen. Resultat: Die Sendezeit wurde um eine Stunde überzogen und mit 89 Prozent Marktanteil die höchste je gemessene Einschaltquote erreicht.

Der unvergessene Ernst Neger bei seinem legendären Auftritt im Jahr 1967. Mit seiner Version des Liedes "Heile, Heile Gänsje" hat er die Zuschauer im Saal und auch zuhause an den Bildschirmen zu Tränen gerührt.

Der unvergessene Ernst Neger bei seinem legendären Auftritt im Jahr 1967. Mit seiner Version des Liedes "Heile, Heile Gänsje" hat er die Zuschauer im Saal und auch zuhause an den Bildschirmen zu Tränen gerührt.

Auch in späteren Jahren war Ernst Neger einer der Höhepunkte der Sendung.

70 Jahre Mainzer Fernsehfastnacht - die Dokumentation zum Jubiläum gibt es hier zum Nachschauen.

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