Illegal abgeladene Müllberge im Hemshof in Ludwigshafen

Rheinland-Pfalz Mutmaßliche Müllsünder verletzen Ortsvorsteher in Ludwigshafen

Stand: 15.08.2024 17:58 Uhr

Der Ortsvorsteher vermutete, dass drei Männer in seinem Stadtteil illegalen Müll entsorgen wollten - und sprach die "Müllsünder" an. Daraufhin wurden sie laut Polizei aggressiv und verletzen ihn.

In Ludwigshafen ist illegaler Müll ein großes Problem. Deshalb kam es dem Kommunalpolitiker Raymond Höptner (CDU) verdächtig vor, als er am Donnerstagvormittag drei Männer beobachtete. Sie trugen laut Polizei in der Nähe des Zewitzparkes mitten in Mundenheim eine Spülmaschine und eine Matratze über die Straße.

Der 24 Jahre alte Raymond Höptner ist der Ortsvorsteher im Ludwigshafener Stadtteil Mundenheim und er hatte den Verdacht, dass die drei Unbekannten diese Gegenstände illegal entsorgen könnten. Deshalb sprach er sie an.

Polizei Ludwigshafen ermittelt wegen Körperverletzung

Daraufhin sei die Situation eskaliert, heißt es von der Polizei. Einer der Männer habe Höptner so stark gegen die Schulter gestoßen, dass er Schmerzen verspürte. Danach gingen die drei den Angaben zufolge weg, ließen aber die Spülmaschine und die Matratze zurück. Die Polizei fahndete sofort nach den Unbekannten, allerdings ohne Erfolg. Sie ermittelt jetzt wegen Körperverletzung.

Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich 90 Kilo wiege, sonst wäre ich gestürzt Raymond Höptner, Ortsvorsteher von Ludwigshafen-Mundenheim

Ortsvorsteher von Ludwigshafen-Mundenheim ist geschockt

Raymond Höptner wurde körperlich nur leicht verletzt. Allerdings nimmt ihn der Vorfall mit. Das hat er einem SWR-Reporter gesagt. "Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich 90 Kilo wiege, sonst wäre ich gestürzt." Er werde zwar am Freitag die Kerwe in Mundenheim eröffnen, aber vermutlich nicht mitfeiern. Ihm sei gerade nicht nach Feiern.

Stadt geht mit Videokamera gegen Müllsünder vor

Die Stadt Ludwigshafen ist die erste in Deutschland, die im Kampf gegen illegalen Müll auf eine mobile Videoüberwachung setzt. Das Projekt hat am Donnerstag begonnen und ist mit dem Datenschutzbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz, Dieter Kugelmann, abgestimmt.

Dazu wurde in einem Auto, das an wechselnden Orten parkt, eine Kamera installiert. Sie soll künftig Verstöße dokumentieren. Das Projekt ist auf sechs Monate befristet, nach drei Monaten ist ein Zwischenbericht geplant. Ziel ist, Abfallsünder ausfindig zu machen und mit Bußgeldern zu bestrafen.

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