Fans im Fanblock beim Spiel Hertha BSC Berlin gegen 1. FC Kaiserslautern - Fans des FCK sollen Fans aus Aachen angegriffen haben

Rheinland-Pfalz Nach Angriff auf Fans: Fanbetreuer von FCK und Aachen beschließen Maßnahmen

Stand: 20.03.2025 11:51 Uhr

Nach der Attacke von FCK-Anhängern auf Fans von Alemannia Aachen wollen die Fan-Betreuer beider Fußball-Clubs in Kontakt bleiben. Drei Menschen waren bei dem Angriff verletzt worden.

Eine erste Video-Konferenz zwischen dem AWO-Fanprojekt aus Kaiserslautern und Vertretern der Fanszene von Alemannia Aachen gab es bereits Ende Februar. Dort haben Vertreter des Fanprojekts Kaiserslautern und der FCK-Fanbetreuung den Geschädigten ihre Genesungswünsche übermittelt. Diese werden vom Verein Alemannia Aachen und dem dortigen Fanprojekt unterstützt.

Player: audioFCK-Anhänger attackieren Aachen-Fans - Fanlager bleiben im Gespräch

Beide Fanprojekte haben beschlossen, dass sie mehr für Gewaltprävention unternehmen wollen. Dazu treffen sie sich im Rahmen eines Fußball-Turniers rund um das DFB-Pokalfinale im Mai.

Opfer des Angriffs von FCK-Anhängern sollten zu Wort kommen

Organisiert hatte die Video-Konferenz das AWO Fanprojekt Kaiserslautern. Wie Jörg Rodenbüsch vom Fanprojekt sagte, war das Ziel, dass die Opfer des Angriffs zu Wort kommen. Sie sollten ihre Sicht der Dinge schildern, was am 8. Februar auf dem Rastplatz passiert ist. Denn die AWO-Fanprojekte sind auch dafür da, um bei Konflikten rund um den Fußball zu vermitteln und nach Lösungen zu suchen.

Polizei ermittelt nach Vorfall bei Eisenach gegen FCK-Fans

Derzeit ermittelt die Polizei in Gotha zu dem Vorfall. Sie äußert sich auf SWR-Nachfrage aber nicht zum aktuellen Stand der Ermittlungen - aus ermittlungstaktischen Gründen, wie es heißt. Es geht um das FCK-Auswärtsspiel bei Hertha BSC Berlin Anfang Februar. Auf dem Weg nach Berlin sollen 30 bis 40 FCK-Fans auf einem Rastplatz bei Eisenach sieben Fans von Alemannia Aachen verprügelt haben. Drei Menschen wurden dabei verletzt.

Das AWO Fanprojekt Kaiserslautern
Im Jahre 2007 gegründet, richtet sich das Fanprojekt Kaiserslautern an Fußballanhänger zwischen 14 und 27 Jahren. Die Mitarbeiter begleiten Fans des FCK auf allen Heim- und Auswärtsspielen, stehen als Ansprechpartner und Vermittler zur Verfügung. Damit soll eine Beziehung zu den jungen Anhängern aufgebaut werden. Auf Wunsch treten die drei Mitarbeiter bei Konflikten als Übersetzer fanspezifischer Verhaltensweisen gegenüber der Polizei, dem Ordnungsdienst oder dem Verein auf. Zudem stehen sie auch als Ansprechpartner für Anliegen außerhalb des Fußballs zur Verfügung - beispielsweise wenn es um Probleme in der Schule geht, bei der Jobsuche, bei Problemen mit Sucht, Verschuldung, Familie oder Gewalt. Oberstes Gebot sei dabei der Vertrauensschutz und die Freiwilligkeit, betont Bereichsleiter Christian Hirsch. Finanziert wird das Fanprojekt, das in der Kartoffelhalle seine Heimat hat, aus Mitteln der Stadt Kaiserslautern, des Landes Rheinland-Pfalz und der Deutschen Fußball Liga (DFL). Der Träger des Fanprojektes ist die AWO Südwest gGmbH.

Sendung am Do., 20.3.2025 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4