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Rheinland-Pfalz Offenbar Giftköder in Mehlingen im Kreis Kaiserslautern ausgelegt

Stand: 11.01.2025 13:06 Uhr

Hunde lieben einen schönen Spaziergang in der Natur. Doch das kann auch gefährlich werden. Nämlich dann, wenn Giftköder ausgelegt werden. Und das passiert immer wieder. Offenbar jetzt auch in Mehlingen bei Kaiserslautern.

Hundebesitzer haben Angst. Ich verstehe das, ich habe selbst einen Labrador. Kristina Zick, Ortsbürgermeisterin von Mehlingen

Wer im Kreis Kaiserslautern rund um die Mehlinger Heide mit seinem Hund spazieren geht, sollte aufpassen. Es kann sein, dass dort Giftköder ausgelegt sind. In den vergangenen Wochen seien mehrere Hunde nach dem Gassigehen in Mehlingen gestorben, hat Ortsbürgermeisterin Kristina Zick (SPD) dem SWR erzählt.

Mehlinger Heide: Wer hat Giftköder bei Kaiserslautern ausgelegt?

Bisher sind ihr drei Fälle bekannt. Tierärzte hätten ihr gesagt, dass alles darauf hindeutet, dass die Hunde vergiftet wurden. Wodurch, sei nicht klar. Denn die Tiere seien nicht obduziert worden.

Unklar ist auch, wer die Giftköder ausgelegt haben könnte. "Ich glaube, es ist schwierig, da tatsächlich jemanden zu fassen", sagt Zick.

Giftköder: So können Hundebesitzer ihre Tiere schützen
Immer wieder werden in der Natur Giftköder ausgelegt. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten gibt Tipps, wie Hundehalter ihre Tiere vor sowas schützen können. Sie empfiehlt zum Beispiel einen Erste-Hilfe-Kurs für Hundebesitzer. Außerdem soll man:
  • den Hund ablenken, wenn ihm beim Gassigehen etwas "in die Nase kommt"
  • vorausschauend sein und den Hund gut beschäftigen
  • selbst Futter dabeihaben, damit der Hund nicht auf Futtersuche geht
  • mit dem Hund üben, nicht jedes Futter aufzunehmen
  • dem Tier gegebenenfalls einen Maulkorb aufsetzen
Quelle: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz in Deutschland

Mehrere Hunde in Mehlingen offenbar vergiftet

Vor den mutmaßlichen Giftködern rund um die Mehlinger Heide wird im Internet in mehreren Facebook-Gruppen gewarnt. Zick sagte, sie bekomme immer wieder Anrufe von besorgten Hundebesitzern. Sie appelliert an die Hundehalter, auf ihre Tiere gut aufzupassen und sie zu schützen.

"Ich verstehe die Angst der Leute, der Hundebesitzer. Ich habe selbst einen Labrador und der ist wie ein Staubsauger - der frisst alles." Deshalb habe sie einen speziellen Maulkorb für ihren Hund, um ihn beim Gassigehen vor Giftködern zu schützen.

Symptome von Giftködern und erste Hilfe für Hunde
Nach Angaben der Tierschutzorganisation Vier Pfoten gibt es mehrere Symptome, die bei einem Hund auf eine Vergiftung hindeuten können.
  • Übelkeit, Durchfall, Atemstörungen, helle Schleimhäute im Rachenbereich
  • starkes Speicheln, schwankender Gang, Taumeln, Atemstillstand, Krämpfe
  • schneller Herzschlag, Herzstillstand, Lähmungserscheinungen
  • Erbrechen, Bewusstlosigkeit, übermäßiges Hecheln
Erste Hilfe:
  • Dem Hund den Giftköder wegnehmen
  • Tier zum Erbrechen bringen, wenn unklar ist, ob der Hund etwas zu sich genommen hat
  • vermerken was, wie viel und wann gefressen wurde
  • Tierarzt anrufen und schnellstmöglich dorthin fahren
  • wenn möglich, eine Probe vom Giftköder mitnehmen
Wo Giftköder oft versteckt werden:
  • im dichten Gebüsch
  • an Gehwegen mit Rasenflächen am Rand
  • Auslaufgebiete für Hunde
Beispiele für Giftköder:
  • Hackbällchen, die mitscharfen Gegenständen versehen werden (Rasierklingen oder Scherben)
  • Fleischbällchen mit Rattengift
Quelle: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz in Deutschland

Das Polizeipräsidium Westpfalz hat auf Anfrage mitgeteilt, dass ihm diese Giftköder-Fälle bisher nicht bekannt sind.

Sendung am Sa., 11.1.2025 12:00 Uhr, SWR4 am Samstag, SWR4