Rheinland-Pfalz Sonderbriefmarke zu jüdischen Stätten in Speyer, Worms und Mainz
Für Briefmarkensammler ist es ein besonderer Tag: Eine neue Briefmarke erinnert an das "Jerusalem am Rhein". Sie würdigt die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz. Ab heute ist die Sondermarke im Handel.
Die 85-Cent-Marke wird am Donnerstag offiziell vorgestellt und soll dann überall in Deutschland zu kaufen sein. Mit der Sonderbriefmarke werden laut Bundesfinanzministerium die herausragenden Zeugnisse jüdischer Geschichte und Kultur für Deutschland und Europa gewürdigt.
Die Post bietet eine Sonderaktion zu neuen SchUM-Briefmarke an.
Briefmarke zeigt jüdische Symbole
Die in Violett-und Rosa-Tönen gestaltete Marke wurde von dem Düsseldorfer Kommunikationsdesigner Jens Müller entworfen. Sie zeigt eine stilisierte Synagoge, einen Chanukka-Leuchter, einen Davidstern und eine Tora-Rolle, außerdem die hebräischen Städtenamen von Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza).
Briefmarke soll jüdische Stätten in RLP bekannter machen
Angeregt hatten die Sonderbriefmarke verschiedene Politikerinnen und Politiker - unter anderem die rheinland-pfälzischen SPD-Bundestagsabgeordneten Thorsten Rudolph (Koblenz), Daniel Baldy (Mainz) und Isabel Mackensen-Geis (Neustadt-Speyer).
Die SchUM-Stätten sind Zeugnisse der jüdischen Geschichte in unserem Land. Die Sonderbriefmarke wird dazu beitragen, diese Geschichte über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus bekanntzumachen. Aus der Mitteilung der Bundestagsabgeordneten Rudolph, Baldy und Mackensen-Geis
Auch der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) hält die Briefmarke für ein wichtiges Zeichen. Die Sondermarke mache die SchUM-Stätten am Rhein über Rheinland-Pfalz hinaus bekannter und setze auch ein deutliches Signal gegen Antisemitismus und Intoleranz, so Ebling.
SchUM-Stätten sind seit 2021 Weltkulturerbe
SchUM bezeichnet den Zusammenschluss der drei jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz im Mittelalter. Sie galten auch als "Jerusalem am Rhein". Die Weltkulturorganisation Unesco erklärte die SchUM-Stätten 2021 zum Welterbe. Die in den Stätten erhaltenen Baudenkmäler wie Synagogen, Ritualbäder oder Frauenbeträume zählen zu den ältesten Zeugnissen jüdischen Lebens in Deutschland.
Sendung am Do., 5.12.2024 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4