Gruselige Orte zu Halloween in Rheinland-Pfalz: Das Beinhaus in Oppenheim

Rheinland-Pfalz Tote, Untote und dunkle Burgen: Grusel-Orte zu Halloween in RLP

Stand: 31.10.2024 04:00 Uhr

Eine riesige Sammlung menschlicher Knochen, ein Teufelstisch, und ein verschwundenes Mädchen: Orte und Sagen in Rheinland-Pfalz, die nicht nur an Halloween zum Gruseln sind.

Burgen, Schlösser, tiefe Wälder und Jahrhunderte alte Sagen: Rheinland-Pfalz ist voll von gruseligen Geschichten, Orten und Figuren. Wir stellen ein paar davon vor:

1. Burg Lahneck und der Tod des schottischen Mädchens

Ist es wirklich passiert oder nur ein Mythos? Gesichert ist der Fall der Idilia Dubb nicht - und vielleicht auch gerade deswegen gruselig. Das 17 Jahre alte schottische Mädchen soll in den 1850er Jahren in der Burg Lahneck verloren gegangen sein, als eine Treppe einstürzte und sie gefangen war.

In Oberlahnstein liegt die Burg Lahneck, die 1245 als Zollburg errichtet wurde.

In Oberlahnstein liegt die Burg Lahneck, die 1245 als Zollburg errichtet wurde.

Nach vier Tagen verdurstete sie. Angeblich wurden Jahre später ihre Knochen gefunden - und ein Tagebuch, in dem sie ihre letzten Momente beschreibt, gefangen in der Burgruine. 2023 erschien ein Film auf der Grundlage der Sage.

2. Der Teufelstisch von Hinterweidenthal

14 Meter hoch erhebt sich die majestätische Felsformation im südlichen Pfälzerwald. Hier soll - der Sage zufolge - der Teufel vorbeigekommen sein. Als er rasten wollte, aber keinen Tisch vorfand, wurde er wütend und packte sich zwei Felsen, die er wie einen Tisch aufstellte.

Biosphärenreservat Pfälzer Wald

Der sogenannte Teufelstisch im Pfälzer Wald

3. Das Beinhaus von Oppenheim

Nur wenige Beinhäuser sind so gut erhalten, wie das unter der Michaelskapelle in Oppenheim. Fein säuberlich sind hier Schädel und andere menschliche Knochen sortiert - rund 20.000 Menschen sollen hier ruhen!

Gruselige Orte in Rheinland-Pfalz: Das Beinhaus in Oppenheim

Über 20.000 Menschen sollen im Beinhaus von Oppenheim ihre letzte Ruhe gefunden haben. Ihre Knochen wurden sortiert.

Das alte Gewölbe diente über Jahrhunderte als Lagerstätte für die Toten der Stadt. Inmitten all der Knochen findet sich auch ein komplett vergoldeter, aber trotzdem echter Schädel - ein Relikt von Dreharbeiten für einen Film.

4. Die Fledermäuse vom Mayener Grubenfeld

Schon das Mayener Grubenfeld kann - etwa bei Nebel oder Vollmond - gruselig sein. Meterhohe Basaltwände, Höhlen und Gruben zeugen von Jahrtausende altem Bergbau in diesem Gebiet.

Die Erlebniswelten Mayener Grubenfeld ermöglichen interessante Einblicke in den Basaltabbau der Region

Die Erlebniswelten Mayener Grubenfeld ermöglichen interessante Einblicke in den Basaltabbau der Region.

Wer es noch gruseliger möchte, der kann an ausgewählten Nächten im Jahr den Schacht 700 betreten - er ist das Zuhause zigtausender Fledermäuse.

Abgesehen davon gilt natürlich für die Fledermäuse absolute Ruhe: Sie gehen in den Winterschlaf und dürfen nicht gestört werden.

Social-Media-Beitrag auf Instagram: Ausflug an Halloween? Hier kann man sich gruseln

5. Die Burg Eltz

Seit über 800 Jahren steht die Burg Eltz in der Eifel - und genau so lange ist sie schon im Besitz einer Familie. Auch über sie gibt es natürlich Sagen - wie die vom Geist der Gräfin Agnes.

Die Burg Eltz umgeben vom Eltzer Wald

Beliebtes Foto-Motiv: Die Burg Eltz inmitten des Eltzer Walds

Sie soll, in einer Ritterrüstung, die Burg gegen Angreifer verteidigt haben. Dabei wurde sie getötet, ausgerechnet von ihrem früheren Verlobten.

Erst zu spät merkte er, wen er dort getötet hatte und fiel selbst wenig später im Kampf. Sein Geist schwebt der Sage zufolge über dem Grabhügel der Gräfin Agnes. Ihr Geist wacht dagegen nachts über dem Burghof von Eltz.

6. Der Galeerenturm in Landau

In Landau ist nicht mal eine lange Wanderung nötig, um sich zu gruseln: der Galeerenturm liegt mitten in der Innenstadt. "Früher hat der Turm als Gefängnis gedient", sagt Fotograf und "Geisterjäger" Peter Kauert: "Also ein Ort, an dem es viel Leid gegeben hat."

Diese Vergangenheit ist dem Turm noch heute anzusehen: dicke Mauern, rostige Gitter vor den Fenstern und eine schwere Holztür. Hier soll ein Major sein Unwesen treiben: Im 19. Jahrhundert sei er von seinen eigenen Soldaten erschossen worden, angeblich aus Versehen. Der Major galt aber als hart und herzlos.

Und so sei er auch wiedergekehrt. Sogar in das Werk des Pfälzer Chronisten August Becker hat er es geschafft: Von einer "fahlen, blutigen Leiche mit klaffender Wunde" ist dort die Rede, die sich nach Zapfenstreich gezeigt habe. Und Becker erwähnt auch, dass die Soldaten nur widerwillig bereit seien, am Galeerenturm Wache zu stehen.

Sendung am Do., 31.10.2024 5:00 Uhr, Guten Morgen RLP, SWR1 Rheinland-Pfalz

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