Rheinland-Pfalz Universität Trier verlässt X
Die Universität Trier schließt ihren Account auf der Social-Media-Plattform X. Grund seien zunehmend rechtsextreme Inhalte, Fake News und Diskriminierungen.
Gemeinsam mit etwa 50 weiteren Hochschulen und Forschungsinitiativen in Deutschland verlässt die Universität Trier die Social-Media-Plattform X.
Eine Fortführung unserer Aktivitäten auf X ist mit unseren Werten nicht vereinbar. Ulrike Graßnick, Kanzlerin Universität Trier
Der Grund: Die Universität Trier sei ein Ort freier Wissenschaft und stehe für einen demokratischen Diskurs. "Auf der Social-Media-Plattform X jedoch sehen wir die Verstärkung von rechtsextremen und populistischen Inhalten, von Fake News sowie Diskriminierung.
Eine Fortführung unserer Aktivitäten auf X ist mit unseren Werten nicht vereinbar", begründet Ulrike Graßnick, Kanzlerin der Universität Trier, die Entscheidung.
Vielfalt auf X nicht mehr möglich
Mit dem Verlassen von X wolle die Universität Trier ihre Werte wie die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft bewahren. Aus ihrer Sicht seien die auf der Plattform nicht mehr gegeben.
Die Universität Trier und die anderen Hochschulen sind nicht die Einzigen, die X verlassen haben. In den vergangenen Monaten hatten zahlreiche Organisationen und Politiker den Kurznachrichtendienst verlassen.
Stadt Trier überlegt Alternativen zu X
Auch die Stadt Trier beobachtet die Entwicklungen auf X kritisch, teilte ein Sprecher dem SWR mit. "Wir diskutieren intern darüber, wie wir damit umgehen und welche geeigneten Alternativen es unter den Kurznachrichten-Diensten gibt."
Die Stadt Trier nutze X (früher Twitter) seit Februar 2019 vor allem als Kanal, um schnell Informationen verbreiten zu können, so der Sprecher weiter. "Insbesondere bei Krisenlagen, oftmals in Verbindung mit Feuerwehreinsätzen, war Twitter in der Vergangenheit hilfreich, um sowohl die Medien als auch die Bürgerinnen und Bürger schnell zu informieren und weiter auf dem Laufenden zu halten."
Polizei Trier setzt auf X in Krisensituationen
Auch die Polizei Trier will weiterhin auf X bleiben. Die Plattform sei wichtig, um schnell zu kommunizieren - besonders in Krisensituationen. Intern werde regelmäßig darüber diskutiert, ob X weiterhin genutzt werden soll. Mit dem WhatsApp-Kanal der Polizei Trier sei bereits ein zusätzlicher Ausspielweg für schnelle Informationen geschaffen worden.
Das 2006 als Mikroblogging-Pattform gegründete Internetportal wurde viele Jahre als eigenständiges Unternehmen Twitter Inc. geführt. Seit der Übernahme 2022 durch Elon Musk steht das Netzwerk stark in der Kritik.
Sendung am Fr., 10.1.2025 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4