Rheinland-Pfalz Viele Wildschweine im Pfälzerwald unterwegs
Wie geht's den Wildschweinen im Pfälzerwald? Und wann können Sie dem Menschen gefährlich werden? Ein Jäger aus der Forschungsanstalt für Waldökologie in Trippstadt gibt Tipps.
Eine Frau übernachtet in einer Hängematte im Wald – und wird dabei von einer Gruppe Wildschweine "belagert". Dass dieser Vorfall aus Rheinbrohl (Kreis Neuwied) ein sehr seltener ist, wissen Experten der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt.
Gefahr durch Wildschweine? Wald-Experte aus Trippstadt gibt Tipps
Wo in der Region gerade viele Wildschweine unterwegs sind und was man im Umgang zu beachten hat, berichtet Thomas Köhrer im SWR-Interview. Er ist Revierjagdmeister im Lennewald und arbeitet im Trippstädter Forschungsinstitut.
SWR Aktuell: Herr Köhrer, inwiefern können Wildschweine Menschen denn gefährlich werden?
Thomas Köhrer: Grundsätzlich meiden Wildschweine die Menschen. Dass ein Wildschwein uns angreift, da ist ein Lotto-Gewinn wahrscheinlicher. Wo es aber brenzlig werden kann, gerade jetzt im Frühjahr, wo es viele Frischlinge gibt: Wenn man zwischen ein Muttertier und ihre Jungen gerät, da kann die Mutter (die Bache) einen Schein-Angriff starten.
SWR Aktuell: Haben Sie einen Tipp für Menschen, die im Wald unterwegs sind und sich vor einem Wildschwein-Angriff fürchten?
Köhrer: Wenn man im Wald spazieren geht und sich auf den Waldwegen bewegt, dann besteht keinerlei Gefahr. Dort wissen die Wildtiere ja, dass sich da regelmäßig Menschen bewegen, und meiden diese Orte auch.
Seit Jahren viele Wildschweine im Pfälzerwald
SWR Aktuell: Und wie steht es generell zur Zeit um die Wildschweine in der Region?
Köhrer: Wir haben dieses Jahr etwas mehr Wildschweine. Das liegt am Nahrungsangebot, das der Wald im vergangenen Jahr geboten hat. Seit Jahren liegt die Population auf einem hohen Niveau. Und jetzt im Winter finden die Wildschweine auf den Feldern keine Nahrung mehr und halten sich deshalb in Wald-Gesellschaften auf.
SWR Aktuell: Und deshalb: Einmal mehr im Wald acht geben. Vielen Dank für das Gespräch.