Schmucksaal des Grünen Gewölbes in Dresden

Nach spektakulärem Diebstahl Gestohlene Juwelen wieder zurück im Grünen Gewölbe

Stand: 13.08.2024 13:49 Uhr

Sie sind wieder da. Drei Jahre nach dem Einbruch in das weltbekannte Dresdner Grüne Gewölbe im Jahr 2019 hatten die Juwelendiebe einen Teil des Schatzes zurückgegeben. Nun werden die wiedergewonnenen Schmuckstücke an ihrem angestammten Platz gezeigt.

Von MDR SACHSEN

Fast fünf Jahre nach dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe sind die von den Tätern zurückgegebenen Teile zurück in der Dresdner Schatzkammer. Sie werden an diesem Dienstag öffentlich in den Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) vorgestellt.

Das Juwelenzimmer im Historischen Grünen Gewölbe im Dresdner Schloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

21 Schmuckstücke wurden 2019 aus dem Grünen Gewölbe in Dresden gestohlen. Nun sind die zurückgegebenen Juwelen wieder an ihrem alten Platz. (Archivbild)

Juwelen weiterhin Beweisstücke

Die Schmuckstücke liegen an ihrem alten Platz - allerdings so, wie sie die Ermittler kurz vor Weihnachten 2022 in einer Berliner Anwaltskanzlei vorfanden. Das heißt, sie sind teils beschädigt und bleiben unvollständig. Da es sich weiterhin um Beweisstücke im laufenden Strafverfahren handelt, konnten sie noch nicht restauriert werden. Auch können sie jederzeit vorübergehend entnommen werden, zum Beispiel zur Wertbestimmung im Schadenersatzverfahren.

Juwelenzimmer für Publikum geöffnet

Museumsdirektor Marius Winzeler sagte dem MDR, die Mehrheit der einst gestohlenen Stücke könne man wieder bewundern. Er hoffe, bald an die Restaurierung gehen zu können. Für das Publikum ist das Juwelenzimmer im Grünen Gewölbe ab Mittwoch wieder geöffnet. Der Zugang werde wie gehabt über Zeittickets geregelt, so eine SKD-Sprecherin. Die Öffnungszeiten seien verlängert.

21 Schmuckstücke bei Einbruch erbeutet

Der Einbruch in Sachsens berühmtes Schatzkammermuseum im Jahr 2019 gilt als einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle in Deutschland. Die Täter erbeuteten 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten. Von einigen der wertvollsten Stücke gibt es nach wie vor keine Spur.

Auch wo und wie die Objekte mit Diamanten und Brillanten zwischen ihrer Entwendung und Rückgabe gelagert, versteckt oder aufbewahrt wurden, konnte die nach zwei fehlenden Schulterstücken benannte Soko Epaulette nicht herausfinden. Im vergangenen Jahr wurden fünf Männer aus dem Berliner Remmo-Clan zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Einer der wichtigsten Diamanten bleibt verschwunden

Drei prominente Objekte mit großen Steinen bleiben weiter verschwunden - darunter die Epaulette mit dem "Sächsischen Weißen", einem Brillanten von fast 50 Karat. Fachleute rechnen ihn zu den weltweit wichtigsten Diamanten. Zu deren Verbleib haben die Ermittler nach wie vor keine konkreten Hinweise. Und auch nicht zur Identität eines sechsten Tatbeteiligten.

Diebesgut Grünes Gewölbe: Bruststern und Achselband

Dieser Bruststern und das Achselband gehörten zum Diebesgut. (Archivbild)

Ermittlungen in dem Fall gehen weiter

Nach Angaben der Dresdner Staatsanwaltschaft laufen in dem Fall derzeit noch zwei Ermittlungsverfahren gegen insgesamt sechs Beschuldigte wegen Beteiligung an dem Einbruch. Vier Personen stehen im Verdacht, die Begebenheiten im Vorfeld ausgespäht zu haben.

Zudem wird nach anonymem Hinweisen auf mögliche Tatbeteiligung zweier anderer Personen und weiterer Unbekannter ermittelt und zur noch fehlenden Beute. Hinweise in dem Fall gehen "nur noch sehr vereinzelt ein", so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. 

MDR (ama/wim)/dpa

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 13. August 2024 um 14:00 Uhr.