Sachsen Ab 2026: Plauen - Leipzig in 90 Minuten mit der S-Bahn
Ab Ende 2026 soll sich das Bahnreisen in Westsachsen deutlich verändern und komfortabler werden: Neue Züge, Streckenverbindungen und Taktungen sind geplant. Die neue S-Bahnstrecke betreibt die Länderbahn in Neumark und investiert dafür Millionen.
Der Bahnverkehr in Westsachsen wird umgestellt: Ab Dezember 2026 wird das S-Bahnnetz Mitteldeutschland erweitert. Die Länderbahn in Neumark im Vogtland betreibt dann die Strecken in diesem Bereich, wie das Bahnunternehmen mitteilte. Bisher fährt auf den Strecken die DB Regio Südost. Die Länderbahn hatte den Auftrag für das Teilstück für zwölf Jahre per Losverfahren für sich entschieden.
"Insbesondere Reisende aus der Region Südwestsachsen werden davon profitieren, sagte Länderbahn-Geschäftsführer Eugen Rubinstein bei der Vorstellung des Projekts in Neumark.
Die Bahnverbindung nach Leipzig und Halle werde deutlich komfortabler und schneller. Von Plauen nach Leipzig sollen Zugreisende dann in 90 Minuten kommen, bis zum Flughafen Leipzig/Halle in 105 Minuten.
Züge fahren künftig öfter und umsteigefrei
Von Plauen und Reichenbach aus sei im Gegensatz zu jetzt dann wieder das Fahren Richtung Leipzig und Halle ohne Umstieg alle zwei Stunden möglich, ab Zwickau jede Stunde, sagte Robert Aschenbrenner aus der Projektleitung. "Die Züge fahren dann öfter. Zwischen Borna, Leipzig und Halle sogar alle 30 Minuten". Außerdem werde der Leipziger City-Tunnel angefahren, so Aschenbrenner. "Dadurch ist ein Aussteigen direkt in der Innenstadt möglich."
Die Länderbahn kauft für die Strecke 41 batteriebetriebene Fahrzeuge von Siemens vom Typ Mireo. Kosten: 250 Millionen Euro. Die Wagen seien dreiteilig und mit 300 Sitzplätzen ausgestattet. "Mit kostenfreiem WLAN, barrierefrei, einer modernen Ladetechnik für mobile Geräte und vielen Türen für einen schnellen Ein- und Ausstieg".
Die neuen Züge sind laut Länderbahn 25 Prozent energieeffizienter, leise, und bieten den Fahrgästen mehr Komfort.
Länderbahn stellt 350 weitere Mitarbeiter ein
Auch die regionale Wirtschaft im Vogtland soll von der neuen Bahnverbindung profitieren: der Haupt-Wartungsstandort für die Fahrzeuge wird Neumark – das Betriebsgelände der Länderbahn werde für zehn Millionen Euro ausgebaut und Gebäude erweitert. Außerdem stellt die Länderbahn nach Unternehmensangaben 350 weitere Mitarbeiter ab 2026 ein. Die meisten seien neues Fahr- und Servicepersonal. Bisher zählt das private überregionale Bahnunternehmen 1.000 Beschäftigte.
MDR (kbe)/dpa
