Mehrere Menschen steigen an einer Haltestelle in eine Straßenbahn in Chemnitz ein.

Sachsen City-Bahn Chemnitz rollt wieder an: Busse bleiben aber im Einsatz

Stand: 22.07.2024 09:21 Uhr

Bei der City-Bahn Chemnitz ist der 17. Streik der Triebwagenführer beendet worden. Da der Tarifkonflikt immer noch schwelt, lässt das Bahnunternehmen die Ersatzbusse weiter fahren.

Von MDR SACHSEN

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat den 17. Streik bei der City-Bahn Chemnitz beendet. Das Bahnunternehmen teilte mit, die GDL habe das Streikende am Sonntagabend kurzfristig mitgeteilt. Deshalb sei es nicht möglich, schon am Montagmorgen einen stabilen Bahnverkehr anzubieten.

Fahrgäste sollten sich vorerst weiter auf den Busnotverkehr verlassen, hieß es. Dieser bleibt aufgrund der angekündigten Streikwellen zunächst dauerhaft bestehen. "Die Busse fahren also auch noch weiter, wenn der Bahnverkehr wieder stabil läuft." Es sei mit weiteren Streikaufrufen zu rechnen.

Alle Informationen zum Ersatzverkehr sind auf der Internetseite des Unternehmens abrufbar.

Keine Einigung bei Gewerkschaftsforderung

Am Freitag hatte die GDL bei einem Demonstrationszug ihren Forderungen öffentlich Nachdruck verliehen. Die GDL begründet ihre Streikwelle mit dem fehlenden Entgegenkommen des Verkehrsunternehmens im Bezug auf die 35-Stunden-Woche. Diese ist die Hauptforderung der Lokführer-Gewerkschaft im aktuellen Tarifstreit.

GdL-Streik Citybahn Chemnitz

Am Freitag haben in Chemnitz GDL-Mitglieder eine Kundgebung abgehalten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

"Um die 35-Stunden-Woche zu finanzieren, sollen die GDL-Mitglieder zur Kasse gebeten werden", sagte GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky. "Der Wegfall von erkämpften Errungenschaften in den Tarifverträgen, die Streichung von Sozialleistungen und die Rückzahlung von Entgelterhöhungen kann nicht verhandelbar sein."

GdL-Streik Citybahn Chemnitz

GDL-Chef Claus Weselsky war am Freitag erneut nach Chemnitz gekommen, um die Streikenden zu unterstützen.

Weselsky sagte, man habe sich darauf in der letzten Verhandlungsrunde nicht einigen können. Die City-Bahn sieht nach eigenen Angaben derzeit keinen gangbaren Weg zur Bezahlung der Forderung.

Tarifstreit seit November 2023

Der Streit um einen neuen Tarifvertrag zieht sich seit Ende vergangenen Jahres hin. Im Kern geht es vor allem um die Einführung einer 35-Stunden-Woche ohne Lohneinbußen. Am 15. November rief die GDL ihre Mitglieder erstmals zum Streik auf.

MDR (ben/bdö/maw/lam)