Sachsen Anklage nach Angriff auf Asylbewerber in Sebnitz erhoben
Juli 2023: Zwei junge Afghanen werden vor einem Asylbewerberheim in Sebnitz angegriffen. Die mutmaßlichen Täter tragen Quartzhandschuhe, ein Metallrohr und einen Hammer bei sich. Nun wurde gegen sie Anklage erhoben.
Eineinhalb Jahre nach einem mutmaßlich rassistisch motivierten Angriff auf eine Flüchtlingsunterkunft in Sebnitz hat die Staatsanwaltschaft Dresden Anklage gegen zwei Männer erhoben. Den 20 und 22 Jahre alten Deutschen wird vorgeworfen, am 22. Juli 2023 maskiert in das Haus eingedrungen zu sein und zwei afghanische Brüder angegriffen zu haben, wie die Anklagebehörde am Freitag mitteilte.
Im Juli 2023 war es vor einer Flüchtlingsunterkunft in Sebnitz zu einem fremdenfeindlichen Vorfall gekommen. Nun wurde Anklage erhoben.
Verdacht der Volksverhetzung und gefährlicher Körperverletzung
Laut Anklage sollen sie vor der Tür der Unterkunft einen 18-Jährigen mit Faustschlägen zu Boden gebracht haben. Anschließend sollen sie in das Gebäude eingedrungen sein und versucht haben, den 18-Jährigen und seinen 16 Jahre alten Bruder zu verletzen, indem sie den beiden ein Metallrohr und einen Hammer hinterherwarfen. Getroffen wurden die Brüder nicht.
Die jetzt angeklagten Angreifer waren maskiert in die Unterkunft eingedrungen.
Außerdem sollen die Angreifer Äußerungen getätigt haben, die "geeignet waren, das Vertrauen der Bevölkerung in die Rechtsstaatlichkeit zu erschüttern und das gesellschaftliche Klima aufzuheizen", wie die Staatsanwaltschaft erklärte. Die Männer sind demnach unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der gefährlichen Körperverletzung angeklagt.
MDR (dkö)/afp