Eine Regionalbahn steht mitten im Wald umgeben von Rettungskräften

Sachsen Nach Unwetter: Zwei Züge kollidieren in Ostsachsen mit umgestürzten Bäumen

Stand: 11.07.2024 08:17 Uhr

Nach sonnigen Tagen sind am Mittwoch in Sachsen Gewitter aufgezogen. In Ostsachsen gab es Hagel, Starkregen und überflutete Straßen. Im Landkreis Görlitz fuhren zwei Züge in umgekippte Bäume.

Von MDR SACHSEN

Das Unwetter am Mittwoch hat zu zwei Zwischenfällen auf Eisenbahnstrecken in Ostsachsen geführt. Betroffen waren die Strecke Bautzen - Bischofswerda und Zittau - Görlitz. Eine Sprecherin der Länderbahn sagte auf Anfrage von MDR SACHSEN, dass ein Trilex-Zug auf dem Weg nach Dresden in einen umgestürzten Baum gefahren sei. Verletzt wurde niemand.

Eine Regionalbahn steht mitten im Wald umgeben von Rettungskräften

Dieser Regionalzug kollidierte auf seiner Fahrt nach Görlitz mit einem Baumstamm.

Wie die Bundespolizei weiter mitteilte, kollidierte auch ein Triebwagen der Ostdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (Odeg) auf ihrem Weg von Zittau nach Görlitz mit einem Baumstamm, der auf den Schienen lag. Den Angaben zufolge befanden sich sieben Menschen im Zug. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr benötigte laut Bundespolizei circa eine Stunde, um die Bahnstrecke zu räumen.

Notfallmanager entscheidet über Weiterfahrt des Zuges

Allerdings habe der Zug seine Fahrt nicht fortsetzen können. Ein Notfallmanager der Bahn müsse zunächst begutachten, ob eine Weiterfahrt möglich sei, teilte ein Bundespolizeisprecher am Mittwoch kurz vor 21:30 Uhr mit. Für die Fahrgäste habe das Bahnunternehmen daher Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Höhe des Sachschadens ist noch unbekannt.

Auswirkungen hatte der Unfall auf den Schienen auch auf die nahegelegene B178. Wie die Polizeidirektion Görlitz informierte, musste die Fahrbahn für die Autos per Absperrung verkleinert werden, damit die Rettungskräfte an der Bahnstrecke genügend Platz hatten. Der Verkehr habe dennoch in beide Richtungen fließen können, hieß es.

Mehrere Personen versuchen, ein Auto aus einer überfluteten Straße zu bergen

In Zittau waren zahlreiche Straßen überflutet. Mancher Autofahrer unterschätzte das und kam ohne Hilfe nicht mehr aus dem Wasser raus.

Überflutete Straßen und entwurzelte Bäume in Zittau

Anders war das in Zittau. Dort sind laut Polizei zahlreiche Straßen überflutet worden. In der Südstraße fuhr ein Autofahrer in eine solche Straße hinein und kam nicht mehr weiter. Feuerwehr und Passanten halfen dem Fahrer, das Fahrzeug aus dem Wasser zu befreien. Neben den überfluteten Straßen gab es auch Bäume, die entwurzelt wurden. In der Zittauer Albert-Schweitzer-Straße und in der Brückenstraße waren drei Bäume davon betroffen, teilte die Polizei mit.

Wie ein Sprecher der Rettungsleitstelle für die Oberlausitz sagte, rückten Feuerwehrleute zu fast 90 Einsätzen aus. Dabei entfernten sie vor allem umgekippte Bäume und abgerissene Äste von Straßen und Gehwegen oder pumpten vollgelaufene Keller aus. Verletzte gab es nicht. Besonders betroffen waren demnach Zittau, Bautzen, Weißenberg, Göda und Löbau.

Schwerpunkt des Unwetters in Ostsachsen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Mittwoch ab den Mittagsstunden vor Unwettern gewarnt. Betroffen seien vor allem die Landkreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz.

Dicke Wolken ziehen über einen Berg hinweg und kündigen ein Gewitter an am 2.6.2019

Das Sommerwetter und die Hitze bringen auch Gewitter mit sich. (Symbolbild)

Die Höchstwerte am Mittwoch lagen bei bis zu 33 Grad, im Bergland bei bis zu 28 Grad. In der Nacht zum Donnerstag gibt es anfangs noch Schauer und vor allem in Ostsachsen teils noch kräftige Gewitter. Auch am Donnerstag bleibt es tagsüber heiß. Laut Deutschem Wetterdienst müsse mit weiteren Schauern und Gewittern gerechnet werden - teilweise auch mit Starkregen, kleinkörnigem Hagel und steifen bis stürmischen Böen.

Das Wetter für Sachsen für den 11. Juli

MDR (ama/sth/lam/jcz)/dpa