Melanie Müller

Sachsen Auftritt trotz Krankschreibung für Prozess: Ärger für Melanie Müller?

Stand: 02.07.2024 16:19 Uhr

Hitlergruß oder Geste ans Publikum? Die frühere RTL-Dschungelkönigin und Ballermann-Schlagersängerin Melanie Müller sollte eigentlich ab Dienstag in Leipzig vor Gericht stehen. Dann meldete sie sich kurz vor dem Prozess krank. Um dann auf Mallorca in einem Club aufzutreten? Das Gericht prüft entsprechende Informationen. In dem Prozess soll es auch um mutmaßlichen Drogenbesitz gehen.

Von MDR SACHSEN

Nach der krankheitsbedingten Absage ihres Prozesses um Hitlergruß-Vorwürfe gegen die Schlagersängerin Melanie Müller gibt es möglicherweise Ärger um einen angeblichen Auftritt der 36-Jährigen. Der zuständige Richter am Amtsgericht Leipzig werde den Vorfall sicherlich prüfen, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag auf Anfrage. "Der Auftritt trotz Krankschreibung muss aber nicht zwingend rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen".

Melanie Müller singt 2020

Schlagersängerin Melanie Müller soll sich vor dem Amtsgericht Leipzig verantworten. (Archivbild)

Erst Attest, dann Ballermann-Auftritt?

Einem Bericht des TV-Senders RTL zufolge soll die Sängerin am Montagabend - dem Vorabend des abgesagten Prozesstermins - auf Mallorca in einem Club aufgetreten sein. Es liege Videomaterial vor, das Müller zeige. Das Management und der Anwalt von Melanie Müller äußerten sich auf Anfragen der dpa nicht dazu.

Ursprünglich hätte sich Schlagersängerin Melanie Müller ab Dienstag vor dem Amtsgericht Leipzig in einem Prozess wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten sollen. Am Montag wurde dem Gericht ein ärztliches Attest vorgelegt. Daraufhin habe die zuständige Kammer die Verhandlungsunfähigkeit von Frau Müller festgestellt und den Termin zur Hauptverhandlung verschoben, erläuterte der Gerichtssprecher. 

Öffentlich den Hitlergruß gezeigt?

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hatte im Mai Anklage gegen die 35-Jährige erhoben, weil sie öffentlich mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben soll. Dabei beziehen sich die Ermittler konkret auf einen Vorfall in der Nacht zum 18. September 2022 in Leipzig. Auf einer Veranstaltung soll die gebürtige Oschatzerin von der Bühne aus mehrfach den Hitlergruß Richtung Publikum gezeigt haben. Müller hatte die Vorwürfe und jegliche Nähe zu "Rechtsradikalen oder nationalistischem Gedankengut" zurückgewiesen. Die fragliche Geste sei eine Bewegung gewesen, um das Publikum anzuheizen, betonte sie damals.

Auch Drogenbesitz steht im Raum

Im Prozess geht es auch um den Vorwurf des Drogenbesitzes. Müller soll laut Anklage im vergangenen August in ihrer Wohnung in Leipzig 0,69 Gramm Kokaingemisch und eine Ecstasy-Tablette aufbewahrt haben.

Prozess schon einmal verschoben

Ursprünglich sollte der Prozessauftakt bereits am 18. Juni sein, wurde aber verschoben, weil sich Müller auch damals krank gemeldet hatte.

MDR (kk)/dpa