Sachsen Autofahrer erstochen - Täter kommt in Psychiatrie
Zehn Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Autofahrers im Vogtland ist der Täter wegen Totschlags verurteilt worden. Allerdings kommt er nicht ins Gefängnis, sondern in eine geschlossene Klinik.
Das Landgericht Zwickau hat einen 26 Jahre alten Mann wegen Totschlags an einem Autofahrer verurteilt. Allerdings stellte es zugleich die Schuldunfähigkeit des Tschetschenen fest, der nach Einschätzung eines Sachverständigen unter paranoider Schizophrenie leidet. Aufgrund der Erkrankung sei er jedoch für die Allgemeinheit gefährlich, erklärte das Gericht und ordnete die Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung auf unbestimmte Zeit an. Gegen das Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden.
Die Tat ereignete sich in einem fahrenden Auto, das dadurch in der Göltzsch landete.
Im Wahn zugestochen
Die Tat hatte sich im Januar dieses Jahres in der Ortschaft Mylau im Vogtland in einem fahrenden Auto ereignet. An Bord befanden sich der Gerichtsmitteilung zufolge der Verurteilte, seine zwei kleinen Töchter, das spätere Opfer - ein 36 Jahre alter Landsmann - sowie dessen Ehefrau und der gemeinsame siebenjährige Sohn. Die Familie hatte den Angaben zufolge den Mann und seine Kinder aus Gefälligkeit von Leipzig nach Netzschkau fahren wollen. Dieser habe aber kurz vor dem Ziel unter Wahnvorstellungen mehrfach mit einem Messer auf den Fahrer eingestochen.
Als die Rettungs- und Einsatzkräfte am Tatort eintrafen, war das Opfer schon tot.
Das Auto war daraufhin in Mylau von der Straße abgekommen und in den Fluss Göltzsch gestürzt. Das Opfer konnte laut Gericht mit seinem taubstummen Sohn noch in ein nahegelegenes Geschäft fliehen, erlag dort aber seinen schweren Verletzungen. Alle anderen Insassen waren bei dem Unfall leicht verletzt worden.
MDR (stt)/afp