Ein Mann hält Getreide in seiner Hand

Sachsen Bauern besorgt über durchwachsene Ernte in Sachsen

Stand: 10.09.2024 06:00 Uhr

Rüben, Kartoffeln und Mais stehen noch auf Sachsens Feldern, doch die Getreideernte ist eingebracht. Nicht nur die Qualität etwa beim Weizen sorgt die Bauern. Auch mit dem Preis sind sie unzufrieden.

Von MDR SACHSEN

Die sächsischen Bauern haben in diesem Jahr weniger Ernte als im Vorjahr eingefahren, liegen damit dennoch über dem Bundesschnitt. Bei der Vorstellung der Erntebilanz in Reumtengrün, einer Ortschaft im vogtländischen Auerbach, hieß es: die Ausfälle bei Wintergerste und Raps seien besonders groß. Auch der Weizen wurde in diesem Jahr zum Problemfall für die Bauern, sagte Thorsten Krawczyk vom Landesbauernverband MDR SACHSEN.

Ein Mann hält Getreide in seiner Hand

Später Frost, Starkregen und Hagel: Trotz einiger Wetterextreme haben Sachsens Bauern dieses Jahr eine passable Getreideernte eingefahren. Allerdings bereitet ihnen nun die Marktlage Sorgen. (Symbolbild)

Vor allem Unwetter Gründe für Ernteausfälle

"Ein großes Manko ist, dass wir die Qualität nicht geschafft haben. Wir sind eine Region, die immer super Brotgetreide produziert und das ist uns dieses Jahr überhaupt nicht gelungen." Wegen des niedrigen Eiweißgehalts könne der Weizen oft nicht als Backgetreide, sondern nur als Tierfutter vermarktet werden. Das bedeute wiederum geringere Erlöse, berichtete Krawczyk weiter.

Als Gründe wurden unter anderem die späten Fröste im Frühjahr, Probleme mit Starkregen und Hagel sowie die Folgen der neuen Düngemittelverordnung genannt, die die Böden auszehren lassen würden.

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Aktuelle Marktlage bereitet Bauern Sorge

Sorgen bereitet den Bauern auch die aktuelle Marktlage. Bauernpräsident Krawczyk sprach am Montag von "ruinösen Preisen". Eine Umfrage bei Kollegen habe gezeigt, dass sie entweder wegen hoher Lagerbestände im Handel ihr Getreide kaum verkaufen könnten. Oder die aufgerufenen Preise seien so niedrig, dass sie gar nicht verkaufen wollen, berichtete Krawczyk.

Sei für Weizen in der besten Qualität vor zwei Jahren mehr als 300 Euro je Tonne gezahlt worden, seien es zuletzt nur noch 240 Euro gewesen. Die Tendenz sei weiterhin fallend, so der Landesbauernverband.

MDR (kav)