Sachsen Baumfällarbeiten im Kirnitzschtal: Schutz vor Hochwasser und Borkenkäferbefall
Mit den Baumfällarbeiten im Kirnitzschtal will die Forstverwaltung für die Sicherheit der Touristen und Anwohner sorgen. Trotz der notwendigen Sperrungen soll die Region für Wanderer und Besucher zugänglich bleiben.
Im Kirnitzschtal in der Sächsischen Schweiz laufen derzeit Baumfällarbeiten. Zwischen dem Waldhäusl und der Ostrauer Mühle hat die Forstverwaltung kürzlich hunderte Fichten gefällt. Die Maßnahme, die für die ersten Novemberwochen angesetzt ist, soll sowohl Hochwasserschutz gewährleisten als auch den fortschreitenden Borkenkäferbefall eindämmen, sagt der Sprecher des Nationalparks Sächsische Schweiz, Hanspeter Mayr. Bereits seit 2018 seien die Fichten der Region stark von dem Schädlingsbefall betroffen.
Schnelle Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser
Die gefällten Bäume müssen laut Mayr möglichst schnell aus dem von einem möglichen Hochwasser gefährdeten Bereich entfernt werden. Ursprünglich habe man geplant, die Stämme vor Ort liegen zu lassen. Ein Hochwasser würde die Baumstämme jedoch fortschwemmen und möglicherweise Schäden verursachen. "Wir haben uns daher entschlossen, die Stämme komplett abzutransportieren und so das Risiko zu vermeiden," so Mayr.
Auch in den feuchten Teilen des Kirnitzschtals ist der Borkenkäfer mittlerweile ein Problem. (Archivbild)
Tourismus wird berücksichtigt
Da das Kirnitzschtal zu den beliebten Wandergebieten der Sächsischen Schweiz gehört, will die Forstverwaltung die Einschränkungen für Besucher so gering wie möglich halten. "Wir haben extra bis nach der Saison gewartet und investieren auch Mittel, damit die Maschinen täglich abgebaut und neu aufgestellt werden können", erklärt Mayr. Die Straße bleibe täglich nur zwischen 7:30 Uhr und 16:30 Uhr gesperrt, damit Schul- und Arbeitsverkehr nicht beeinträchtigt würden. Wanderer könnten über alternative Wege weiterhin die Ostrauer Mühle und den Malerweg erreichen.
Hochwasserschutz und Schädlingsbekämpfung
Die Arbeiten im Kirnitzschtal betreffen nach Angaben der Nationalparkverwaltung mehrere Hundert Fichten und ziehen sich über eine Strecke von etwa 700 Metern. Seit 2018 sei der Borkenkäfer auch in den feuchten Bereichen der Sächsischen Schweiz angekommen und befalle selbst widerstandsfähige Fichten, sagt Mayr. Diese müssten gefällt werden, bevor das Holz instabil werde und die Arbeit zu riskant mache. "Wir sind froh, die Fällungen rechtzeitig durchführen zu können, da die Bäume in Richtung der Kirnitzschtalbahn und Oberleitungen hätten stürzen können," so Mayr.
MDR (ben)