Anlässlich 70 Jahre SDAG Wismut wurde mit einer Kranzniederlegung den 33 verunglückten Bergkameraden, die beim größten Grubenunglück der Wismut am 15. Juli 1955 ihr Leben verloren haben, gedacht.

Sachsen Bergmänner gedenken in Aue-Bad Schlema ihrer verunglückten Kumpel

Stand: 06.07.2024 19:10 Uhr

Der Bergbau und die Wismut haben lange Tradition in Sachsen. Ehemalige Bergmänner blicken stolz auf ihre Arbeit zurück. Viele von ihnen organisieren sich bis heute in bergmännischen Traditionsvereinen, um dieses Kulturerbe aufrecht zu erhalten. Doch in 70 Jahren Wismut gab es auch immer wieder Grubenunglücke. Deren Tote bleiben unvergessen, so wie am Sonnabend in Aue-Bad Schlema.

Von MDR SACHSEN

Anlässlich des 70. Jubiläums der Wismut haben am Sonnabend ehemalige Bergleute in Aue ihrer verunglückten Kameraden gedacht. Sie legten am ehemaligen Standort des Wismut-Schachtes in Bad-Schlema Kränze nieder, um an die 33 Bergleute zu erinnern, die beim größten Grubenunglück der Wismut am 15. Juli 1955 ums Leben gekommen sind. Oberbürgermeister Heinrich Kohl erklärte in seiner Rede, dieser Gedenktag gelte auch allen Bergleuten weltweit, die in ihrem Beruf zu Tode oder zu Schaden gekommen sind.

Anlässlich 70 Jahre SDAG Wismut wurde mit einer Kranzniederlegung den 33 verunglückten Bergkameraden, die beim größten Grubenunglück der Wismut am 15. Juli 1955 ihr Leben verloren haben, gedacht.

In seiner Rede sagte Oberbürgermeister Heirich Kohl, dass das Grubenunglück von 1955 die Menschen in Bad-Schlema bis heute prägt.

Dieses Gedenken gilt auch allen Bergleuten weltweit, die bei der Ausübung ihrer Tätigkeit zu Tode oder zu Schaden gekommen sind. Heinrich Kohl | Oberbürgermeister Aue-Bad Schlema

Für jeden toten Bergmann ein Glockenschlag

Die traditionelle Gedenkveranstaltung wurde mit dem Einmarsch der Fahnenträgerabordnungen bergmännischer Traditionsvereine eingeläutet. Nach der Kranzniederlegung wurden die Namen der 33 toten Bergleute von 1955 vorgelesen, jeder Name begleitet mit dem Anschlagen der Bergglocke.

Das Bergmannsblasorchester Aue-Bad Schlema begleitete das Gedenken musikalisch, unter anderem wurden die fünf Strophen des Steigermarsches zum Mitsingen gespielt. Im Anschluss wurde auf der Freifläche des Ehrenhains "Bergbier" ausgeschenkt.

Anlässlich 70 Jahre SDAG Wismut wurde mit einer Kranzniederlegung den 33 verunglückten Bergkameraden, die beim größten Grubenunglück der Wismut am 15. Juli 1955 ihr Leben verloren haben, gedacht

Neben den Traditionsvereinen spendete auch die Wismut einen der Kränze.

"Die Wismut war unser Leben"

Unter den 100 Anwesenden waren ehemalige Bergleute, Freunde, Familie und Angehörige. So auch Mario Igler, der 43 Jahre bei der Wismut gearbeitet hat. Als Teil der Grubenwehr sei diese Gedenkveranstaltung jedes Jahr Pflichtprogramm, so Igler. Unter den Verunglückten 1955 seien auch viele Kameraden der Grubenwehr gewesen, so der Bergmann.

Aue-Bad Schlema: Zwei "Kumpels" blicken auf ihre Zeit als Bergmänner zurück

Dadurch, dass ich in der Grubenwehr verankert war, ist das für mich ein Bedürfnis hierher zu kommen, weil in dem Grubenunglück viele Grubenwehrkameraden ums Leben gekommen sind. Mario Igler | Ehemaliger Bergmann

Glücklicherweise hat Mario Igler kein schweres Grubenunglück miterleben müssen. Im Nachgang des Unglückes sei die Arbeitssicherheit deutlich verbessert worden, erzählt er.

Anlässlich 70 Jahre SDAG Wismut wurde mit einer Kranzniederlegung den 33 verunglückten Bergkameraden, die beim größten Grubenunglück der Wismut am 15. Juli 1955 ihr Leben verloren haben, gedacht

Mario Igler und Michael Voller eint bis heute die Liebe zu ihrem Beruf.

Es war eine schöne Zeit, die wir nicht missen wollen. Wir sind gerne auf die Arbeit gegangen. Die Wismut war unser Leben. Mario Igler und Michael Voller | Ehemalige Bergmänner

Igler ist stolz, ein Bergmann gewesen zu sein. Genauso geht es Michael Voller, den Igler während seiner Arbeitszeit bei der Wismut kennengelernt hat. Die Wismut, so erzählen die beiden, war ihr Leben.

MDR (koh)