Blaualgen sind auf der Wasseroberfläche vom Gartower See zu sehen

Sachsen Blaualgen: Badevergnügen in ersten Gewässern in Sachsen getrübt

Stand: 19.07.2024 16:44 Uhr

Alle Jahre wieder sorgen Blaualgen für Ärger an sächsischen Badegewässern. In den Landkreisen Meißen und Bautzen gibt es erste Einschränkungen. Bei Hautkontakt und Verschlucken drohen gesundheitliche Probleme.

Von MDR SACHSEN

Sommerliches Wetter mit anhaltend hohen Temperaturen sorgt in ersten sächsischen Badegewässern wieder für eine Ausbreitung der Blaualgen und damit verbundenen Einschränkungen des Badebetriebs.

Im Landkreis Meißen sind aktuell drei Badegewässer von Blaualgen befallen: das Radebeuler Lößnitzbad, das Elbgaubad Weinböhla sowie die Dippelsdorfer Teiche am Campingplatz Bad Sonnenland. Darüber hat die Landkreisverwaltung informiert. Badegäste müssten bei Berührung mit allergischen Reaktionen rechnen, hieß es. Das Landratsamt hat Warnschilder an den betroffenen Gewässern aufgestellt.

Blaualgen sind auf der Wasseroberfläche eines Sees zu sehen

Blaualgen trüben die Sicht und können zu gesundheitlichen Problemen sorgen. (Archivbild)

Landratsamt: Einmal Blaualge, immer Blaualge

Das Landratsamt Meißen erklärte, wo einmal die Blaualge heimisch ist, trete sie bei entsprechenden Wetterbedingungen immer wieder in Massen auf. Im Landkreis Meißen würden insgesamt zwölf Badestellen engmaschig kontrolliert. Bei neun von ihnen ist das Baden völlig unbedenklich - so unter anderem in Glaubitz, Oberau und am FKK-Strand in Volkersdorf.

In der Landeshauptstadt Dresden öffnet das Zschornergrundbad nach Angaben des Betreibers am Sonnabend wieder. Zuletzt musste das Bad geschlossen bleiben. Im Wasser war ein Keim nachgewiesen worden, der zu Hautreizungen führen kann.

Warnung vor dem Baden in der Talsperre Bautzen

Das sächsische Gesundheitsministerium weist für die meisten der sogenannten EU-Badegewässer, deren Qualität regelmäßig überwacht wird, noch keine Gesundheitsgefahr durch Blaualgen auf. Lediglich an der Talsperre Bautzen warnt das Gesundheitsamt des dortigen Landkreises aktuell vor einem Baden in der Talsperre Bautzen. "Der Grund sind starke Cyanobakterien-Entwicklungen (Blaualgen) und die damit verbundenen Sichttiefeneinschränkungen."

Für die Koberbach-Talsperre im Landkreis Zwickau schätzen die Behörden die Gefahr der Massenvermehrung von Cyanobakterien (Blaualgen) derzeit als hoch ein. Das Gewässer weise einen hohen Nährstoffgehalt bei geringen Zuflüssen von Frischwasser auf.

In vielen Landkreisen keine Beanstandungen

Der Landkreis Nordsachsen teilte am Donnerstag mit, dass alle kontrollierten Badegewässer die gesetzlichen Vorgaben für die Wasserqualität erfüllten. Auch im Landkreis Mittelsachsen sehen die Behörden derzeit keine Gefahr durch Blaualgen oder andere Keime im Wasser. Aus dem Zwickauer Landratsamt hieß es am Freitag ebenfalls: "Im Landkreis Zwickau können aktuell alle durch das Gesundheitsamt überwachten Badeseen genutzt werden. Es gibt derzeit keine Badeseen, für die das Gesundheitsamt wegen Blaualgenbefall oder anderer Einflüsse vom Baden abrät."

Das Landratsamt es Vogtlandkreises teilte auf Anfrage mit, zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keine Anzeichen, dass kurzfristig mit einer Beeinträchtigung der Wasserqualität und des Badebetriebes zu rechnen sei. Aufgrund des abgesenkten Pegels der Talsperre Pirk lassen anhaltend hohe Temperaturen und eine dadurch bedingte Aufheizung des Wasserkörpers eine mögliche Algenblüte wahrscheinlicher werden.

Aus dem Erzgebirgskreis hieß es, zurzeit gebe es keine Einschränkung. Allerdings hatte das Gesundheitsamt den Angaben zufolge in diesem Jahr bereits vom 28. Mai bis 3. Juli ein Badeverbot wegen Blaualgen für den Filzteich in Schneeberg verhängen müssen.


MDR (lam/asc)