Zwei Arbeiter stehen vor Teilen der eingestürzten Carolabrücke.

Sachsen Carolabrücke: Korrosion als Einsturzursache bestätigt

Stand: 02.10.2024 21:41 Uhr

Bereits kurz nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden vermuteten Experten, dass es an Korrosion gelegen hat. Jetzt hat sich der Verdacht bestätigt.

Von MDR SACHSEN

Der teilweise Einsturz der Carolabrücke in Dresden ist im Wesentlichen durch Korrosion verursacht worden. Dieser Anfangsverdacht habe sich bestätigt und sei inzwischen belegt, sagte der mit der Überprüfung beauftragte Bauingenieur Steffen Marx. Nach Einschätzung des Wissenschaftlers der TU Dresden hatten 80 Prozent der Spannglieder der Brücke schwere Vorschäden und seien in Teilen schon gebrochen gewesen.

Zwei Arbeiter stehen vor Teilen der eingestürzten Carolabrücke.

Eine Kombination aus Korrosion und Wetterumschwung hat wohl zum Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden geführt.

Wetterumschwung als Auslöser für Brückeneinsturz

Laut Marx hat auch der Wetterumschwung eine Rolle gespielt. Beton und Stahl seien durch die Wärme in den beiden Wochen vor dem Einsturz sehr stark aufgeheizt worden. Als es sich dann abkühlte, hätten sie sich in der Nacht nicht zusammengezogen, weil es im Inneren der Brücke noch zu warm war. Die zusätzlichen Spannungen hätten sehr wahrscheinlich den Einsturz ausgelöst.

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Belastbare Ergebnisse bis Ende November

Zug C der Carolabrücke mit Straßenbahngleisen, Rad- und Fußweg war am Morgen des 11. September eingestürzt. Verletzt wurde niemand. Einige Reste des Brückenstrangs wurden wegen des erwarteten Hochwassers kontrolliert zum Einsturz gebracht, die Arbeiten gehen in der kommenden Woche weiter. Bis Ende November oder Anfang Dezember wollen die Brückenexperten möglichst belastbare Ergebnisse vorlegen, um entscheiden zu können, was mit den noch stehenden Brückenzügen A und B wird.

MDR (sth/aka)/dpa