Sandmännchenfigur in einer Lokomotive und zwei Kinderfiguren, die Blumen pflücken

Sachsen Das Sandmännchen und seine Freunde ziehen nach Langenwolmsdorf

Stand: 12.07.2024 11:45 Uhr

Das Sandmännchen ist seit seinem ersten Fernsehauftritt 1959 schon viel herumgekommen - im Orient, im Weltall, in der Tiefsee, auf der Harzquerbahn oder einem Ostsee-Fischkutter kennt sich die beliebte Kinderfigur bestens aus. Nun haben sich das Sandmännchen und seine Freunde in der hinteren Sächsischen Schweiz niedergelassen. Eine ehemalige vom RBB initiierte Wanderausstellung ist ab Sonnabend dauerhaft bei Ratags in Langenwolmsdorf zu sehen.

Von MDR SACHSEN

Das Sandmännchen ist mit seinen Freunden Pittiplatsch, Schnatterinchen, Moppi und Co. nach Langenwolmsdorf gezogen. Das neue Zuhause der beliebten Trickfiguren ist die Ratags-Erlebniswelt. Am Sonnabend öffnet die Dauerausstellung und zeigt verschiedene Szenen aus den vergangenen Jahrzehnten des Abendgrußes.

Der Sprecher des Schwibbogen- und Holzfigurenherstellers in der hinteren Sächsischen Schweiz, Johannes Dose, sagte MDR SACHSEN, die Schau sei für alle gedacht, die mit dem Sandmännchen aufgewachsen sind und auch für diejenigen, die die Kultfiguren erst später kennengelernt haben. Längst habe der Sandmann - einst allabendlich Festangestellter des DDR-Fernsehens - auch Fans im Westen, sagt Dose. Und natürlich begeistert er noch immer die Kinder.

Seit 65 Jahren allabendlich im Dienst

Im Jahr 1959 ging das Sandmännchen mit seinem Abendgruß zunächst für die Kinder in der Arbeiter- und Bauernrepublik erstmals auf Sendung und verrichtet bis heute - immerhin nun im 65. Jahr und lange nach dem Ende der DDR - noch immer zuverlässig seinen Dienst. Seit seinem 50. Geburtstag tourte der Sandmann mit einer Wanderausstellung durch nahezu alle Regionen Deutschlands. Initiator dieser Ausstellung, die nun in Langenwolmsdorf zur Dauerschau wurde, war der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).

Ratags-Sprecher Dose sagte, man habe sich um die Sandmann-Ausstellung beworben - immerhin kennt man den Gesellen mit dem spitzen Bart, der markanten Mütze, dem Schlafsand-Sack und seinen vielen außergewöhnlichen Fahrzeugen schon einige Jahre ziemlich gut. Für den Rechteinhaber RBB fertigt die sächsische Holzdesign-Firma seit fünf Jahren schon Schwibbögen, Fensterbilder und Figuren mit Motiven vom Sandmännchen und seinen Freunden.

Einen Preis vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller erhielt beispielsweise die Figur vom Pittiplatsch, die es als Räuchermännchen mit dampfender Kaffeekanne und als Nussknacker mit Holzgewinde gibt.

Date mit Außerirdischen auf Planet Gugel

In den Szenen der Dauerausstellung können die Fans vom Sandmann allerlei Details entdecken. Immerhin dürfte das Sandmännchen der wohl einzige Erdenbürger sein, der auf dem fernen Planeten Gugel schon Außerirdische getroffen hat. Mit einem Ostsee-Kutter schippert der Sandmann zu einem Leuchtturm, steuert eine Dampflok durch den Harz und kutschiert mit einem Batterie-Dreirad durch den Orient. Bereits auf dem Weg vom Parkplatz zur Dauerausstellung begrüßen der Sandmann und seine Freunde die Gäste mit einem aus Sand verfestigten Schwibbogen im Stile der Sandsteinfelsen der nahen Sächsischen Schweiz.

Sandmännchenplakette aus Sand

Diese Skulptur aus verfestigtem Sand soll rund ein Jahr Bestand haben. Danach wird es erneuert.

Die Firma Ratags Kunsthandwerk hat auf zwei Dreiseiten-Höfen in Langenwolmsdorf ein Erlebnisland mit Schauwerkstatt, Märchenwald, Biergarten, Restaurant, Pension, einem Frühlings- und einem Weihnachtshaus sowie einem kleinen Tierpark eingerichtet. Das vor 35 Jahren gegründete Unternehmen beschäftigt rund 100 Mitarbeitende und betreibt auch außerhalb Langenwolmsdorfs lizensierte Fachgeschäfte für Holzkunst aus dem Erzgebirge. Das Unternehmen vermarktet seine Holzkunst nach eigenen Angaben bis nach Übersee.

Öffnungszeiten

Die Sandmännchen-Dauerausstellung bei Ratags, Hauptstraße 167 in Langenwolmsdorf, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

MDR (lam)