Eine Sonnenblume steht mit hängender Blüte auf einem Feld.

Sachsen Die große Hitze vor dem Donnerwetter in Sachsen

Stand: 21.07.2024 18:04 Uhr

Über Sachsen lag am Sonntag eine drückend schwüle Hitze. Die Meteorologen schlossen einen neuen Temperaturrekord für diesen Sommer nicht aus - es reichte aber knapp nicht. Für Badelustige war es dennoch das ideale Wetter. Sie brauchten aber auf jeden Fall Sonnenschutz und spätestens am Abend wieder ein Dach über dem Kopf. Denn schon am Nachmittag bildeten sich örtlich erste Schauer und Hitzegewitter. Für die aktuell hohe Waldbrandgefahr in Sachsen bedeutet der angekündigte Regen Entspannung.

Von MDR SACHSEN

Landesweiter Hitzerekord knapp verfehlt

Zwei Wochen vor dem Ferienende hat Sachsen einen der bisher heißesten Tag dieses Sommers erlebt. Wie das MDR-Wetterstudio mitteilte, stiegen die Temperaturen bereits am Sonntagvormittag stark an und übertrafen schnell verbreitet die 30-Grad-Marke. Spitzenreiter am Mittag waren demnach Priestewitz-Kmehlen mit 32,1 Grad, Dresden-Seidnitz mit 31,9 Grad und Waldheim-Reinsdorf mit 31,8 Grad. Sie wurden aber am frühen Abend noch von Naundorf-Raitzen und Mockrehna-Klitzschen im Kreis Nordsachsen abgehängt, wo das Thermometer nach Aussage der MDR-Meteorologen erst bei 34,5 Grad stehen blieb - für beide Orte der bisherige Höchstwert in diesem Jahr. Ein landesweiter Jahresrekord wurden damit nur knapp verfehlt. Den gab es mit 34,8 Grad am 10. Juli in Bad Muskau. Dort wurden diesmal "nur" 32,5 Grad erreicht.

Ein in der prallen Sonne in Radebeul aufgestelltes Digitalthermometer zeigt 51,7 Grad Celsius an.

Das ist kein neuer Temperaturrekord für Sachsen, denn regulär wird im Schatten gemessen. Auf dieser vollsonnigen Terrasse in Radebeul trotzte am Sonntag nur das Thermometer der Hitze.

Drückend schwül

Dass die Sonntagshitze von vielen Sachsen als besonders belastend empfunden wurde, lag an dem vielerorts hohen Taupunkt, also der Temperatur, ab der die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit kondensiert. Liegt er über 15 Grad Celsius, sprechen Meteorologen von schwülem Wetter. In Leipzig lag der Taupunkt laut MDR-Wetterstudio am späten Vormittag schon bei 21 Grad - es ist also sehr warme und sehr feuchte Luft, die die Menschen schwitzen lässt. Und der Nachschub feuchter Luft aus Richtung Westen hält über den Sonntag hinaus an. Den bevorstehenden Wetterwechsel verdeutlichten die immer dickeren dunkleren Quellwolken, die zuerst in der Leipziger Region aufzogen, während das abziehende Hoch "Frederik" sich in der Oberlausitz noch mit viel Sonnenschein verabschiedete.

Badegäste erfrischen sich im Massenei-Bad

Letzte Zuflucht Freibad - hier das Masseneibad in Großröhrsdorf bei Dresden.

Gewittergefahr steigt, Entspannung bei Waldbrandgefahr

Spätestens in der Nacht übernimmt laut Vorhersage Tief "Heike" das Kommando über das Wetter in Sachsen, nachdem sie sich schon mit erstem Regen, Blitz und Donner angekündigt hat. Der Deutsche Wetterdienst warnte, dass schon ab dem Nachmittag in vielen Teilen Sachsens örtlich begrenzte, heftige Gewitter mit Starkregen auftreten könnten - was sie vereinzelt in unterschiedlicher Stärke auch taten.

In den kommenden Tagen erhält die schauerliche Gewitter-"Heike" laut Vorhersage Unterstützung von einem zweiten Tief namens "Ilse". Beide sorgen dafür, dass es zu Wochenbeginn im Freistaat zwar noch warm, aber nicht mehr heiß, dafür jedoch nasser sein wird. Über den angekündigten Regen werden sich unter anderem die Forstwirte freuen, denn die Waldbrandgefahr ist in Sachsen zuletzt wieder gestiegen. Nördlich der Linie Frohburg-Dresden-Görlitz sowie im Großteil des Vogtlandkreises galt nach Angaben des Staatsbetriebs Sachsenforst am Sonntag noch die zweithöchste Gefahrenstufe vier, in fast allen anderen Regionen Stufe drei. Für Montag wurde mit einem Rückgang auf die niedrigste Stufe gerechnet.

Ein Schild weist Waldbrandgefahrenstufe 4 aus.

Wie hier bei Bad Düben herrscht aktuell in vielen Wäldern in Sachsen eine hohe Brandgefahr.

Hoher UV-Gefahrenindex

Für Sonnenhungrige und Badelustige in Sachsen war damit der Sonntagnachmittag für die kommenden Tage die vorerst letzte Gelegenheit, sich in Freibädern und an Seen einen Sonnenbrand zu holen und ihn gleich im Wasser abzukühlen. Allerdings lag der UV-Index laut Deutschem Wetterdienst im Freistaat bei 6 bis 7 und damit im hohen Gefahrenbereich - Sonnenschutzmittel im Handgepäck war also Pflicht.

Das Wetter für Sachsen für den 21. Juli

MDR (stt)