Nahaufname die eine Handzeigt, die Proben sortiert.

Sachsen Dopinglabor Kreischa vor Olympia: "Hier brennt die Hütte!"

Stand: 16.07.2024 16:12 Uhr

Drei Institutsmitarbeiter des Dopinglabors in Kreischa werden bei den Olympischen Spielen in Paris dabei sein, fünf bei den Paralympics. Welche Aufgaben übernehmen sie in Paris?

Von MDR SACHSEN

Hochbetrieb im Dopinglabor in Kreischa bei Dresden. Analysen und Proben ohne Ende, denn kurz vor den Olympischen Sommerspielen in Paris ist das Institut für Dopinganalytik am absoluten Limit, Akkordarbeit ist angesagt, wie Institusleiter Sven Voss MDR SACHSEN erzählt. "Es wird zum Beispiel kurzfristig erst klar, welche Athleten an den Olympischen Spielen teilnehmen", sagt er. "Die brauchen dann noch eine Dopingprobe. Deshalb brennt hier gerade die Hütte."

Auf dem Weg nach Paris

Kreischas Institut für Dopinganalytik ist beengt, klein - aber fein. Die Laborantinnen und Laboranten haben sich eine bemerkenswerte internationale Reputation erarbeitet. Drei Mitarbeitende fahren jetzt zu den Olympischen Spielen nach Paris. Bei den Paralympics ab Ende August sind sogar fünf Dopingfahnder aus Sachsen vor Ort.

Ein Man in einem blauen Hemd.

Der Leiter des Dopinglabors in Kreischa, Sven Voss, ist stolz auf den internationalen Ruf.

Aufregung vor den Spielen

Dabei ist auch Chemielaborantin Simone Reimann. Bei ihr steigt die Aufregung: "Die Pumpe geht extrem, wenn man die Nachricht bekommt, zu den Olympischen Spielen zu fahren. Man fragt sich, ob man der Sache gewachsen ist."

Die Fahnder werden von der internationalen Anti Doping-Organisation WADA und dem Gastgeberlabor in Paris ausgesucht und angefragt. Laborantin Simone Reimann war bei den letzten Spielen in Tokio schon im Einsatz. Die Arbeit unterscheide sich nicht so sehr von der in Kreischa, erzählt sie. "Wir arbeiten dort im Labor. Genau wie hier, wenn auch vielleicht mit anderen Geräten. Aber der Arbeitsplatz ist ähnlich."

Belohnung für gute Arbeit

Zu den Olympischen Spielen werden nur ausgewählte Leute eingeladen, sagt Institutsleiter Voss. "Wir sind angesprochen worden. Und wurden sogar gefragt, ob wir noch mehr Leute schicken können, weil klar ist, dass hier gute Arbeit geleistet wird", sagt er stolz. In elf Tagen beginnen dann in Paris die 33. Olympischen Sommerspiele. Die Dopingfahnder aus Sachsen sitzen bereits in den Startlöchern.

MDR (ben/röh)