Sachsen Drogen statt Schokolade: Zoll entdeckt Rohopium in Paket
Ungewöhnliche Präsente in einem Paket in Sachsen: Statt Weihnachtsschokolade haben Beamte in einer Sendung rund ein Kilogramm Rohopium entdeckt.
Bei der Kontrolle einer Luftfrachtsendung am Flughafen Leipzig/Halle hat der Zoll rund 1.000 Gramm Rohopium sichergestellt. Das teilte das Hauptzollamt Dresden am Montag mit. Den Angaben nach hatte die Beamten die Drogen bereits am 22. November gefunden. Die Sendung stammte demnach aus einem deutschen Nachbarland und war auf dem Weg von Europa in Richtung Nordamerika.
"Die Besonderheit in diesem Fall ist, wie es geschmuggelt wurde", erklärte Philipp Mitteldorf, Sprecher des Hauptzollamtes Dresden. "Das Rohopium wurde ganz sorgfältig zu Schokobonbons geformt. So viel filigrane Detailarbeit haben wir beim Drogenschmuggel selten."
Untypische Strukturen in Fracht
Dem Zoll zufolge sollten sich in der Fracht laut der Warenbeschreibung des Absenders Kleidung, Weihnachtsutensilien, Schokolade und Geschenke befinden. Bei einer Röntgenkontrolle stellten die Zöllner allerdings untypische Strukturen fest. Die in der Warenbeschreibung angegeben Artikel wurden zwar gefunden, die beiden Tüten mit Schokoladenbonbons waren beim genauen Hinsehen aber nicht mehr original verschlossen.
Nein, das sind keine Schokobonbons, sondern mit viel Mühe geformte Rohopium-Bonbon-Adaptionen. Allerdings machte der Zoll den Schmugglerphantasien einen Strich durch die Rechnung.
Braune Substanz roch gar nicht nach Schokolade
Darin befand sich statt Schokolade eine braune Substanz, die weder nach Süßigkeiten aussah noch danach roch. Ein Drogentest ergab den Angaben zufolge, dass es sich um Rohopium handelte. Die Beamten leiteten Ermittlungen ein. Um die Fahndung nicht zu gefährden, veröffentlichten sie die Nachricht über den Fund erst an diesem Montag.
Drogen wie Rohopium und Kokain werden besonders gern in Luftfracht geschmuggelt. (Symbolbild)
Verflüssigtes Kokain in Babynahrung getränkt
Drogenschmuggel gehört zum Alltag der Zollbeamten. "Besonders oft wird auch Kokain geschmuggelt", erklärte Mitteldorf. Die Phantasie der Schmuggler sei dabei groß. "Es gibt nichts, was es nicht gibt", sagte der Zollsprecher. "Es wird sogar Kokain verflüssigt und in Babykleidung getränkt."
MDR (afp/tomi)