Scharfrichter

Sachsen Ehemaliges Henker-Wohnhaus bei Bautzen vor dem Verfall gerettet

Stand: 07.10.2024 20:01 Uhr

Nach vier Jahren Bauzeit wurde ein mehr als 300 Jahre altes, rekonstruiertes Scharfrichterhaus an die Gemeinde Neschwitz übergeben. Das historische Gebäude stand ursprünglich ein paar Kilometer entfernt in Lissahora.

Von MDR SACHSEN

Nach einer aufwändigen Rekonstruktion wurde das ehemalige Wohnhaus eines Henkers aus dem 18. Jahrhundert offiziell an die Gemeinde Neschwitz bei Bautzen übergeben. Wie der Kultur- und Heimatverein Neschwitz MDR SACHSEN mitteilte, wurde das mehr als 300 Jahre alte "Scharfrichterhaus" in unzähligen Arbeitsstunden von Mitgliedern des Vereins in Luga wieder aufgebaut. Auch Auszubildene des Berufsschulzentrums Löbau haben demnach mitgeholfen, das traditionelle Lehm-Stroh-Gemisch in dem Fachwerkhaus einzubauen.

Scharfrichterhaus auf Reisen

Auf seine alten Tage ist das historische Gebäude nochmal ganz schön rumgekommen: Ursprünglich stand das Scharfrichterhaus in Lissahora. Vor vier Jahren wurde der gesamte Komplex abgetragen, um es im acht Kilometer entfernten Ort Luga neben einer historischen Bockwindmühle neu zu errichten. Zuvor hat es in einer Spezialwerkstatt im erzgebirgischen Thalheim Zwischenstation gemacht. Dort wurde die alte Substanz fachkundig erneuert.

Menschen vor  einem Fachwerkhaus

Am Sonntag standen die Türen des historischen Scharfrichterhauses für Interessierte offen.

Düstere Geschichte

Der Legende nach soll der einst dort lebende Scharfrichter im Auftrag von August dem Starken Enthauptungen durchgeführt haben. Um dieses kulturhistorische Erbe zu bewahren, wurden rund 50.000 Euro an Fördergeldern bereitgestellt.

MDR (kav)