Sachsen Eingesprungen und durchgehalten: So erfolgreich sind die Buchliebhaber von Reichenbach
Kleine Bibliotheken auf dem Land haben es schwer: zu wenige Leser, aber zu hohe Kosten. Deshalb sollte die Bücherei in Reichenbach bei Görlitz schließen. Doch Lesebegeisterte sprangen ein.
Die ehrenamtlich organisierte Bibliothek Reichenbach bei Görlitz hat zum Jahresende eine positive Nutzerbilanz vorgelegt. 170 Nutzerinnen und Nutzer kämen regelmäßig. "Die Besucherzahlen steigen kontinuierlich", sagte die Vereinssprecherin Beate Bauer jetzt auf Nachfrage von MDR SACHSEN. Fast ein Drittel der Leserinnen und Leser seien Kinder. Laut Bauer arbeitet der Verein eng mit Kita, Schule und Hort zusammen.
Große, helle Räume und viel Platz zeichnen die Bibliothek in Reichenbach/OL aus.
Ehrenamtliche wollten Bücherei nicht eingehen lassen
Die Bücherei wäre vor einem Jahr beinahe geschlossen worden. Der Kultur- und Weiterbildungsgesellschaft des Landkreises Görlitz waren es zu wenige Nutzer bei zu hohen Kosten. "So etwas Tolles darf doch nicht einfach sang- und klanglos untergehen", widersprach der Reichenbacher Heinrich Zimmermann vor einem Jahr. Wie er dachten auch zehn andere Leute und gründeten den Bibo Reichenbach e.V. zur Rettung ihrer Bibliothek. Im März öffneten sie in ehrenamtlicher Eigenregie.
Größerer Bestand und Online-Ausleihe in Arbeit
Mittelfristig will der Verein den Medienbestand auf 10.000 Medien erhöhen und einen Online-Katalog zur Recherche des Bestandes freischalten. Gestartet war die Bücherei im März 2024 mit knapp 7.000 Medien, darunter CDs, DVDs, Hör- oder Computerspiele. Damit es immer etwas Neues gibt, arbeiten die Bücher-Enthusiasten mit der Kreisergänzungsbibliothek in Zittau zusammen.
Finanzielle Sicherheit bis Ende 2025
Finanziell ist der Betrieb der Bibo zunächst bis Ende 2025 gesichert, solange übernimmt die Stadt die Betriebskosten. Danach soll der Bibo-Verein die Bibliothek alleine tragen.
MDR (kk/con/vis)