Der Tatverdächtige im Fall der getöteten Valeriia aus Döbeln wird von Polizisten aus der Tschechischen Republik am Grenzübergang in Petrovice nach Sachsen ausgeliefert.

Sachsen Fall Valeriia: Mutmaßlicher Täter jetzt in U-Haft

Stand: 10.07.2024 16:10 Uhr

Der Tatverdächtige im Fall der getöteten Valeriia aus Döbeln ist nach Sachsen überstellt worden. Nachdem er einem Ermittlungsrichter vorgeführt wurde, brachten ihn Beamte in eine Justizvollzugsanstalt.

Von MDR SACHSEN

Der Tatverdächtige im Fall der getöteten neunjährigen Valeriia aus dem sächsischen Döbeln ist nach Deutschland überstellt worden. Tschechische Polizisten übergaben den 36-Jährigen am Mittwochmorgen am Grenzübergang in Petrovice ihren deutschen Kollegen. Der Mann wurde nach Chemnitz gebracht und dort einem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Laut Staatsanwaltschaft Chemnitz äußerte er sich nicht zum Tatvorwurf. Der Haftbefehl bleibe in Kraft. Der Beschuldigte befinde sich nun in einer sächsischen Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft. Zu den genauen Todesumständen von Valeriia machte die Behörde weiterhin keine Angaben.

Tatverdächtiger im Fall Valeriiia nach Chemnitz ausgeliefert

Mädchen verschwand auf Weg zur Schule

Der Moldawier steht im Verdacht, das neun Jahre alte Mädchen Anfang Juni getötet zu haben. Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch gibt es den Ermittlern zufolge nicht. Valeriia war am 3. Juni im mittelsächsischen Döbeln auf dem Weg zur Schule spurlos verschwunden. Ihre Leiche wurde nach mehr als einer Woche intensiver Suche im Unterholz eines Waldes bei Döbeln entdeckt.

Kerzen und Blumen zum gedenken

Ein Mann aus Moldawien soll Valeriia in der Nähe von Döbeln getötet haben. Der Tod des Kindes hatte große Anteilnahme ausgelöst. (Symbolbild)

Polizei konzentrierte Tätersuche auf Umfeld der Mutter

Daraufhin war mit nationalem und europäischem Haftbefehl nach dem 36-Jährigen gesucht worden. Am 14. Juni klickten dann in einem Restaurant in Prag die Handschellen. Er sei dringend tatverdächtig, die Neunjährige "gewaltsam zu Tode gebracht zu haben", hieß es. Bei dem Mann soll es sich Medienberichten zufolge um einen Bekannten von Valeriias Mutter handeln.

Valeriia war 2022 mit ihrer Mutter vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet und ging in Döbeln zur Grundschule. Sie ist mittlerweile in der alten Heimat Pawlohrad in der Ostukraine beerdigt worden.

MDR (lam/ama/sth)/dpa