Sven Krüger

Sachsen Freibergs OB Krüger will Landrat in Mittelsachsen werden

Stand: 23.10.2024 11:48 Uhr

Sven Krüger traut sich das Amt des Landrats im Kreis Mittelsachsen zu. Deshalb will der frühere SPD-Politiker kandidieren. Überregional bekannt wurde er mit einer umstrittenen Russland-Reise im vorigen Jahr.

Von MDR SACHSEN

Der Oberbürgermeister von Freiberg, Sven Krüger (parteilos), will Landrat von Mittelsachsen werden. Das sei keine Entscheidung gegen Freiberg, sondern für Mittelsachsen, sagte der frühere SPD-Politiker. Der Landkreis sei nach dem vorzeitigen Ausscheiden von Dirk Neubauer in einer schwierigen Lage. Freie Wähler, CDU und FDP hätten bereits ihre Unterstützung signalisiert.

Krüger nach Russland-Reise in Kritik

Sven Krüger ist nach Mario Lorenz von der SPD der zweite Bewerber für die Landratswahl am 26. Januar des kommenden Jahres. Der Freiberger Rathauschef Krüger erlangte im vergangenen Jahr überregionale Aufmerksamkeit. Er war 2023 privat auf einem Ball im russischen St. Petersburg zu Gast, wo er auch eine Rede hielt. Darin sprach er sich für ein "gutes Miteinander" zwischen Deutschland und Russland aus. Den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erwähnte Krüger, was ihm in seiner Heimat Kritik einbrachte.

Krüger rechtfertigte sich damit, dass seine Reise an die Newa privat finanziert worden sei. Der ehemalige Semperopernchef Hans-Joachim Frey, der Putin-Freund gilt und mittlerweile die russische Staatsbürgerschaft angenommen hat, habe Krüger kurzfristig gebeten, ein Grußwort zu halten. Krüger entgegnete seinen Kritikern, dass die Stadt Freiberg auf seine Initiative hin viel für Flüchtlinge aus der Ukraine getan habe. Er ist seit 2015 Oberbürgermeister der Bergstadt.

Mario Lorenz (SPD)

Mario Lorenz von der SPD will ebenfalls Landrat des Kreises Mittelsachsen werden. (Archivbild)

Vorheriger Landrat Neubauer gibt auf

Die Landratswahl in Mittelsachsen ist notwendig, weil Dirk Neubauer (parteilos) das Handtuch geworfen hatte und sein Amt aufgab. Das einstige SPD-Mitglied hatte seinen Rückzug "mit einer persönlichen diffusen Bedrohungslage aus rechter Ecke" begründet. Dazu kämen politische Blockaden im Kreistag. Seine Entscheidung wurde mit Respekt und Bedauern aufgenommen, Kritiker warfen ihm aber auch mangelnde Kompromissbereitschaft vor.

MDR (lam)