Sachsen Freunde suchen weiter nach Vermisstem: Oberbergamt verschließt Stollen in Annaberg-Buchholz
Das Sächsische Oberbergamt lässt im Bereich des "Kippenhainer Stollns" in Annaberg-Buchholz Sicherungsmaßnahmen durchführen. So wird etwa der illegal geschaffene Zugang verplombt.
In Annaberg-Buchholz werden im Bereich des "Kippenhainer Stollns" im Auftrag des Sächsischen Oberbergamtes ab sofort weitere Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Grund dafür ist, dass sich mutmaßlich Personen aus dem Umfeld des 34-Jährigen, der seit Anfang Oktober vermisst und wahrscheinlich im Stollen verschüttet wurde, Zugang zum Stollen verschafft haben. Dies sei über einen illegal geschaffenen Eingang geschehen, der nun verschlossen werde.
Keine neuen Erkenntnisse zum Verbleib des Vermissten
Wie die Polizei mitteilte, wurden im Stollen kleinere Bereiche des Verbruchs teilweise beräumt, vermutlich von Freunden des Vermissten. Nach einer Erkundung vor Ort konnten jedoch keine neuen Erkenntnisse über den Verbleib des Vermissten festgestellt werden. Die Polizei geht weiterhin davon aus, dass der Vermisste nicht mehr lebt und sich im Bereich des nicht beräumten Tagebruchs befinden könnte.
Nachdem Personen aus dem Umfeld des vermissten 34-Jährigen in den Kippenhainer Stolln in Annaberg-Buchholz eingefahren sind, sichert das Sächsische Oberbergamt die Zugänge ab.
Sicherungsmaßnahmen zum Schutz
Der Verschluss des Eingangs soll laut Oberbergamt dem Schutz der Öffentlichkeit und der Gefahrenabwehr dienen. Die Behörde will damit verhindern, dass Menschen unbefugt und eigenmächtig in den Stollen einfahren und versuchen den Vermissten zu bergen. "Die Sicherungsmaßnahmen erfolgen in Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer und dem Vater des Vermissten", so das Oberbergamt, die Stadt Annaberg-Buchholz und die Polizei in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Nach drei Wochen Suche abgebrochen
Seit dem 9. Oktober gilt ein Mann aus Annaberg-Buchholz als vermisst. Der 34-Jährige ist als Mineraliensucher bekannt. Es sei mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" davon auszugehen, dass der 34-Jährige sich unbefugt Zutritt zu dem Stollen verschafft habe, so die Stadt Annaberg-Buchholz. Er habe einen eigenen Zugang gegraben und sei mutmaßlich infolge eines von ihm selbst ausgelösten Verbruchs des Schachtes tödlich verletzt worden. In der Nähe eines alten Mundlochs fand man sein Fahrrad und einen Rucksack. Auch ein von den Einsatzkräften gefundener gefährlicher Gegenstand - ein selbst gebastelter Metallzylinder mit Explosionsstoff für eine Sprengung - wird dem Mann zugerechnet. Nach drei Wochen intensiver Suche war diese abgebrochen und der Mann für tot erklärt worden.
MDR (ali)