Besucher schauen sich im Juwelenzimmer des Historischen Grünen Gewölbes im Residenzschloss um.

Sachsen Fünf Jahre nach Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe viele Fragen offen

Stand: 25.11.2024 20:27 Uhr

Am 25. November 2019 stahlen Täter im Dresdner Grünen Gewölbe Juwelen im Wert von 114 Millionen Euro. Die Beute ist größtenteils zurück, doch drei wertvolle Stücke bleiben verschwunden.

Von MDR SACHSEN

Am Montag jährt sich der Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe zum fünften Mal. Am 25. November 2019 drangen zwei der Täter über ein zuvor präpariertes Fenster im Erdgeschoss des Dresdner Residenzschlosses ein, zerstörten mehrere Vitrinen und nahmen 21 barocke Schmuckstücke mit.

Vor fünf Jahren: Einbruch ins Grüne Gewölbe

Unter den Schätzen waren auch ein mit Edelsteinen besetzter Degen und der "Sächsischen Weiße", ein 50 Karat schwerer Diamant. Der Versicherungswert des gestohlenen Schmucks betrug knapp 114 Millionen Euro.

Die Beute der Remmos - Auf der Spur der Juwelen aus dem Grünen Gewölbe Dresden

Ermittlungen klären nicht alles auf

Fünf Jahre später sind die meisten Schmuckstücke zurück, fünf Täter rechtskräftig verurteilt und vier davon in Haft. Der aufsehenerregende Fall ist aber bisher nicht restlos aufgeklärt: Einige Fragen bleiben aber bis heute offen: Auch fünf Jahre nach dem Diebstahl ist unklar, wie die Täter an Insiderinformationen kamen, etwa zu Abläufen der Sicherheitstechnik. Das Einbruchsfenster beispielsweise wurde von den Überwachungs-Scannern nicht erfasst.

Chefermittler: "Es muss Insider gegeben haben"

"Es ist für mich und meine Kollegen schwer vorstellbar, dass eine Familie Remmo vor der Landkarte steht und sagt: Morgen ist Dresden dran", sagt der Chefermittler der Sonderkommission "Epaulette", Olaf Richter, im Interview mit dem MDR für die Reportage "Exakt - Die Story". Für ihn ist klar: "Es muss Insider gegeben haben, die Informationen nach außen getragen haben."

Und drei wertvolle Stücke sind weiterhin verschwunden. "Man soll die Hoffnung nie aufgeben. Aber momentan sind die Chancen eher gering, alles zurückzubekommen", sagt Richter. Die Beobachtung der internationalen Kunstszene nach solchen Beutestücken obliege dem Bundeskriminalamt und dem Landeskriminalamt. 

dpa/epd (jwi)