Die Bundeswehr gedenkt mit einer Kranzniederlegung der beiden prominenten Widerständler General Friedrich Olbricht und General Hans Oster, am 73. Jahrestag des Attentates (20. Juli 1944) auf Adolf Hitler auf dem Nordfriedhof in Dresden (Sachsen). 2017

Sachsen Gedenkveranstaltung in Dresden: Erinnern an Stauffenberg und den Widerstand gegen Hitler

Stand: 20.07.2024 07:00 Uhr

Mit einer Gedenkveranstaltung auf dem Dresdner Nordfriedhof wird am Sonnabend an die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 erinnert. An diesem Tag hatte Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Adolf Hitler verübt, das der Diktator überlebte. Die Veranstaltung wird von der Bundeswehr, dem Land Sachsen und der Stadt Dresden organisiert.

Von MDR SACHSEN

Am Sonnabend jährt sich das misslungene Attentat auf Adolf Hitler zum 80. Mal. Deshalb wird in Dresden an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnert. Neben der Bundeswehr und dem Land Sachsen hat auch die Stadt Dresden zur Teilnahme auf dem Nordfriedhof eingeladen. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wird eine Ansprache halten und auf die historische Bedeutung dieses Gedenktages aufmerksam machen.

Stauffenberg, Puttkamer, Bodenschatz, Hitler, Keitel vor dem Gebäude, in dem die Bombe explodieren wird.

Von Stauffenberg (links im Bild) bei einem Treffen mit Hitler vor der Wolfsschanze am 15. Juli 1944.

Engagement anderer Widerstandskämpfer würdigen

Es gelte, auch nach 80 Jahren das vielfältige Engagement unterschiedlicher Widerstandskämpfer zu würdigen, die sich gegen die Diktatur des Nationalsozialismus gestellt haben, sagte die Dresdner Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) im Vorfeld der Veranstaltung. Das Erinnern an den Widerstand gegen das NS-Regime, dem unzählige Menschen aus politischen, religiösen und faschistischen Motiven zum Opfer fielen, gehöre zur bleibenden Verantwortung einer lebendigen Erinnerungskultur in Dresden.

Annekatrin Klepsch

Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch plädiert dafür, auch das Engagement anderer Widerstandskämpfer zu würdigen. (Archivbild)

Landtagspräsident: Kampf gegen Verfassungsstaat ist Extremismus

Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler wird am Sonnabend an einer Gedenkveranstaltung in Berlin teilnehmen. Er würdigt den "Heldenmut" der Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer, machte jedoch auch auf den Unterschied zwischen Widerstand und Extremismus aufmerksam.

In einer Mitteilung sagte der CDU-Politiker: "Wer von innen heraus gegen eine Diktatur - das gilt für den Nationalsozialismus ebenso wie für kommunistische Regime - kämpfte, wird zurecht als Widerstandskämpfer bezeichnet. Wer den demokratischen Verfassungsstaat bekämpft, der ist kein Widerstandskämpfer, sondern ein Extremist."

Attentäter noch in Anschlagsnacht hingerichtet

Am 20. Juli 1944 hatte Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Adolf Hitler verübt, das der Diktator überlebte. Stauffenberg und weitere Personen wurden noch in derselben Nacht im Hof des Berliner Bendlerblocks erschossen. Nach dem gescheiterten Umsturzversuch wurden die Beteiligten und viele Mitverschwörer aus Militär, Staatsapparat, Kirche und Gesellschaft verfolgt, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Auch die Familien der Widerstandskämpfer wurden verhaftet. Insgesamt wurden als Vergeltung für das Stauffenberg-Attentat mehrere hundert Menschen verhaftet und etwa 200 hingerichtet oder in den Selbstmord getrieben.

Gedenken in Dresden

Auf dem Nordfriedhof in Dresden befinden sich die Grab- beziehungsweise Gedenkstätten der aus Sachsen stammenden Generäle Friedrich Olbricht und Hans Oster. Zudem trägt eine große Straße sowie die Dresdner Kaserne der Bundeswehr auf der Marienallee den Namen Stauffenbergs.

MDR (ben)/dpa