Sachsen Graffiti-Künstler gestalten Parkhaus in Freiberg
In vielen Städten sorgen Graffiti oft für Unmut. Dass es auch anders geht, beweist Freiberg mit seinen legalen Graffitiaktionen. Dort durften sich Sprayer jetzt in einem Parkhaus ausleben.
In Freiberg haben sich am Freitag die Wände des Tivoli-Parkhauses in kleine Kunstwerke verwandelt. Die öffentlichen Flächen hatte die Stadt Graffiti-Künstlern und Amateuren zur Verfügung gestellt. Angeleitet wurden die Sprayer von dem bekannten Graffiti-Künstler Nico Roth. Man habe viel Freiraum bei der Gestaltung bekommen, sagte Roth, der die Spraydosen und das Equipment mitbrachte.
Ehemals weiße Wände wurden von den Graffiti-Künstlern gestaltet.
Stadt lässt Künstlern viel Spielraum
Nur eine Einschränkung gab es: "Da es sich um ein öffentliches Gebäude im städtischen Besitz handelt, sind politische oder pornografische Inhalte sowie Logos von Bands oder Vereinen ausgeschlossen", sagte Freibergs Ordnungsamtschefin Jana Lützner. Ansonsten seien der Kreativität keine Grenzen gesetzt, so Lützner. Bereits einige Tage vor der Aktion durften sich den Angaben zufolge Schülerinnen und Schüler aus Freiberg als Graffitikünstler in dem Parkhaus versuchen.
Auch die Außenbefestigungen des Parkhauses durften besprüht werden.
Respekt vor den Graffiti-Werken von anderen
Neben dem künstlerischen Anliegen hatte die Aktion auch noch einen anderen Zweck: "Die Präventionsarbeit spielt natürlich ebenfalls eine Rolle", sagte Nico Roth. Keiner möchte, dass sein Bild überschmiert wird. "Und dann macht man das ja auch nicht woanders. Das ist so ein bisschen die Botschaft für der ganzen Geschichte", sagte Roth.
Insgesamt fünf Stunden waren die Sprayer im Einsatz.
Frühere Sprayer-Aktion in Bahnhofstunnel
Bereits im Juni 2023 hatte der Künstler Sprayer angeleitet, den alten 160 Meter langen Bahnhofstunnel Richtung Friedrich-Olbricht-Straße zu gestalten. Es solle wieder Spaß machen durch den Tunnel zu gehen, sagte damals Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger (parteilos).
MDR (sth/cgü)