Sachsen Ansturm auf Oldtimer-Busse in Dresden
Ikarus, H6 und Mercedes-Benz heißen die historischen Busse, die aktuell durch Dresden kurven. Die Mitfahrt ist sehr beliebt. Bereits Hunderte haben die nostalgische Fahrt genossen. Für manche Oldtimer-Fans war gar kein Platz mehr.
- Oldtimer-Busse erleben in Dresden einen Gästeansturm.
- Mehrere Hundert Menschen sind schon mit den Oldie-Brummis gefahren.
- Eine Fahrt mit den historischen Bussen ist noch bis morgen möglich.
Seit Montag fahren in Dresden vier historische Omnibusse im Linienverkehr. Damit feiern die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) und der Verein Historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs gemeinsam das Jubiläum "110 Jahre Busverkehr in Dresden", wie die DVB mitteilten.
Bus-Oldtimer werden überrannt
In den ersten Tagen wollten viele mitfahren, sagte der Vorsitzende des Vereins Historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs, Michael Bretschner. Er und sein Verein bewahren ehrenamtlich die historische Busse und erinnern an deren Geschichte.
Unser IFA H6B/S wurde regelrecht überrannt. Michael Bretschner | Vorsitzender des Vereins Historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs
Bei manchen Bussen habe es einen regelrechten Ansturm gegeben, sagt Bretschner: "Am Dienstag, auf der Linie 79, war es der Fall. Unser IFA H6B/S wurde regelrecht überrannt. Fast genauso war es am gestrigen Mittwoch, als der Ikarus 66 am Schillerpatz einfuhr."
Der Ikarus 66 erfreut sich bei Fahrgästen aktuell großer Beliebtheit. Bis morgen sind vier historische Busse in Dresden unterwegs.
2.500 Gäste fahren in Oldtimer-Brummis
Warum gerade diese Bus-Oldtimer so beliebt sind, weiß Bretschner genau: "Das liegt auch daran, dass viele Bürger diese Busse noch im Liniendienst erlebt haben." Viele würden sich auch noch an die Ikarus 260 erinnern, die als Standardversion bis 1993 und als Gelenkbus bis 2001 in Dresden fuhren. Bereits in den ersten drei Tagen seien Hunderte Nostalgier-Fans mit den auf ihre Kosten gekommen, sagt Bretschner. In allen vier Oldie-Brummis zusammen seien bisher 2.500 Fahrgäste mitgefahren.
Die Busse der Marke Ikarus 260 waren in der Standardversion bis 1993 in Dresden unterwegs. Die Ikarus-Gelenkbusse fuhren bis 2001. (Archivbild)
Ein ähnliche Aktion hatten die DVB und der Verein bereits vor gut zwei Jahren initiiert, sagte Bretschner. Da hätten sich einige beschwert, weil die Busse nur vormittags und am frühen Nachmittag fuhren. Viele Berufstätige konnten zu diesen Zeiten damals nicht mitfahren. Deswegen sei man den Wünschen nachgekommen und fahre aktuell nachmittags und abends.
Historische Busse noch bis morgen unterwegs
Die vier Bustypen der Marken Ikarus, H6 und Mercedes-Benz fahren noch bis zum morgigen Freitag in Dresden. Die Oldtimer sind immer nachmittags auf wechselnden Linien unterwegs und folgen immer den regulären Bussen. Für die Mitfahrt in den historischen Fahrzeugen ist lediglich ein gültiger Fahrschein nötig. Am Donnerstag fahren der Mercedes-Benz und der Ikarus 260 auf der Linie 88 zwischen Prohlis und Kleinzschachwitz. Alle vier historischen Busse sind am Freitag nochmals auf der Linie 63/83 unterwegs und treffen sich am Abend vor der Kulisse von Schloss Pillnitz.
Schaffner begleiten alle Fahrten
Da die Fahrzeuge nicht den heutigen Standards der Barrierefreiheit und Fahrgastinformation entsprächen, fänden die Fahrten zusätzlich statt und würden deshalb auch nicht in der Verbindungsauskunft angezeigt, hieß es von den DVB. Alle Fahrten werden den Angaben zufolge von Schaffnern begleitet, die Fahrgästen mit Kinderwagen beim Ein- und Aussteigen helfen und für Auskünfte zur Verfügung steht. Fahrräder können nicht mitgenommen werden. Es werden auch keine Fahrscheine im Bus verkauft.
Ähnliche Aktion im November
Wer noch mehr historische Fahrzeuge in Dresden erleben will, sollte sich das Wochenende 9./10. November vormerken: Dann fahren wieder historische Straßenbahnen bei Sonderfahrten. Auch das Straßenbahnmuseum in Trachenberge öffnet an diesen Tagen für Besucher.
MDR (lam,phb)