
Sachsen Kein Geld für Blumen in Bischofswerda - Stadt sucht Spender
Altmarkt, Kirchplatz und Parkplätze sollen mit Frühblühern die Menschen in Bischofswerda erfreuen. Doch die Stadt darf kein Geld für Blumen ausgeben, weil noch kein Haushalt steht. Nun sollen es Spender sprießen lassen.
Wer sich in der Bischofswerdaer Innenstadt umschaut, sieht, dass Blumenkübel und Rabatten noch nicht bepflanzt wurden. Der Oberbürgermeister Holm Große (parteilos) weiß, warum es so karg wirkt: "Wir sind, wie viele andere Städte und Gemeinden, in einer kritischen Situation. Aktuell haben wir keinen Haushalt. Solange wir keinen Haushalt haben, dürfen wir nicht aktiv werden für freiwillige Leistungen." Zu diesen Leistungen gehören auch Arbeiten an Grün- und Parkanlagen - und eben Pflanzungen zur Stadtverschönerung.

Sag' mir, wo die Blumen sind? Bischofswerdas Oberbürgermeister Holm Große darf kein Geld der Stadt für Bepflanzungen ausgeben.
Für Gärtnerin gehören Blumen zum Stadtbild
In der örtlichen Gärtnerei Krauße stehen Hunderte Hornveilchen, Stiefmütterchen und andere Frühblüher in allen Farben des Frühlings bereit. Inhaberin Anne Hladik kann sich gar nicht vorstellen, wie Bischofswerda ohne diesen Blumenschmuck aussehen soll: "Ich habe die Stadt noch nie erlebt ohne bunte Blumen. Es wäre das erste Jahr, in dem es entweder weniger oder gar keine Blumen gibt." Die Gärtnerei habe Geld für 200 Frühblüher gespendet.
Blumenpaten gesucht - auch für Sommerbepflanzungen
Auch Oberbürgermeister Große hat nach eigenen Angaben Geld für 250 Pflanzen gegeben, ebenso einige Privatleute. Insgesamt sollen 1.200 Pflanzen in die Erde. Die Stadt sucht weitere Blumen-Patinnen und Paten. "Wir bitten die Menschen aus Bischofswerda, das auch zu unterstützen, damit Schiebock* so schön bleibt, wie es ist", sagt das Stadtoberhaupt.
Für die im Juni geplante Sommerbepflanzung können die Bischofswerdaer ebenfalls spenden, denn: "Leider ist nicht vor Mitte des Jahres mit einem genehmigten Haushalt der Stadt zu rechnen", informiert die Stadtverwaltung auf ihrer Website.

Anne Hladik von der Gärtnerei Krauße, die in diesem Jahr auch das Carl-Lohse-Jubiläumsjahr sponsert, sagte eine Spende von 200 Frühjahrsblühern zu.
*Anmerkung der Redaktion: Wer in der Oberlausitz "Schiebock" sagt, meint Bischofswerda. Laut Stadt gibt es unterschiedliche Erzählungen, warum Bischofswerda so heißt wie eine einrädrige Holzkarre, mit der einst Bauern und Handwerker ihre Waren transportierten.
MDR (kk/jcz)