Sachsen Kinder in Rötha gehen in Deutschlands Kita des Jahres
Die Kindertagesstätte "Regenbogenland" in Rötha betreut aktuell 183 Kinder. Darunter sind auch Kinder mit Behinderung. In der täglichen Planung wird ganz auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen. Aber auch die Ideen und Wünsche der Fachkräfte werden berücksichtigt. Deshalb wurde das "Regenbogenland" nun zur besten Kita Deutschlands gewählt.
- Die Kita "Regenbogenland" in Rötha erhält den Deutschen Kita-Preis 2024.
- Mit ihrem offenen, auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichteten Konzept schaffte man es auf Anhieb unter die besten Bewerber.
- Auch das Dresdner "Bündnis für gesundes Aufwachsen von Kindern" wurde ausgezeichnet.
Die integrative Kindertagesstätte "Regenbogenland" in Rötha erhält den Deutschen Kita-Preis 2024. Die Einrichtung setzte sich gegen rund 520 Mitbewerber durch und erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro. "Uns hat besonders die Arbeit der Fachkräfte beeindruckt", sagt die Programmleiterin des Preises bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Eva Wingerter-Knoke, MDR Sachsen. "Die Art und Weise, wie sie sich an den Bedürfnissen der Kinder und aber auch der Familien orientiert." Auch Kinder mit Behinderung seien dort sehr gut aufgehoben, sagt Wingerter-Knoke.
Bemerkenswert sei auch die Unterstützung der Familien im Alltag. "Es sind sehr viele Familien in dieser Kita, die diese Unterstützung benötigen. Es werden Anträge gemeinsam geschrieben. Das heißt, die Fachkräfte denken weit über ihr eigenes Handlungsfeld hinaus und sorgen damit dafür, dass die Kinder ganz toll begleitet werden."
Umstieg auf offenes Konzept
Zudem habe die große Veränderungsbereitschaft des Kita-Teams überzeugt, da sich die Einrichtung in den vergangenen Jahren für eine Entwicklung zum offenen Konzept entschieden hat. "Jetzt gestalten unsere Pädagogen mit den Kindern den Tag gemeinsam", erklärt Sandra Zimmerling. "Jetzt gibt es einen Kreativraum, Sporträume, ein Bauzimmer. Die Kinder können nach ihren Interessen auswählen, auch das Fachpersonal wird in den Bereichen eingesetzt, die ihnen am meisten liegen."
Zimmerling leitet die kommunale Kita seit 2017 gemeinsam mit Josefine Panzer. Aktuell hat die Kita insgesamt 183 Plätze, darunter acht Integrationsplätze. Es gibt einen Raum, in dem Logopäden, Ergo- oder Physiotherapeuten auch während der Kita-Zeit mit den Kindern mit Behinderung üben können.
Die kommunale Kita Regenbogenland in Rötha betreut derzeit rund 180 Kinder.
Viele Widerstände
"Wir haben einen wirklich, wirklich schweren Weg hinter uns", sagt Josefine Panzer. "Von der geschlossenen zur offenen Arbeit gab es ganz viele Widerstände, mit viel öffentlicher Kritik, mit allem, was einem nur entgegenhallen kann, wenn man versucht, Sachen zu verändern, feste Strukturen aufzureißen." Doch das Team ließ sich nicht beirren – mit Erfolg. "Jetzt ist unsere Kita so schön und so bunt geworden und wir haben so ein tolles Team", freut sich Panzer. "Da haben wir uns gedacht: Jetzt trauen wir uns."
Auf Anhieb unter die Top 8
Im Januar bewarb sich die Einrichtung für den Deutschen Kita-Preis und schaffte es auf Anhieb unter die Top 8. "Man merkt, da sind auch die Pädagoginnen mit sehr viel Freude bei der Arbeit", lobt Katharina Fieles vom Elternrat der Kita. "Das spiegelt sich dann auch in der Stimmung der Kinder wieder. Und genau, weil das so gut funktioniert, ist unsere Kita die beste Kita und hat den Preis verdient." Auch Pascal Németh, Bürgermeister von Rötha, freut sich: "Es ist ein wunderbares Zeichen, dass sich die viele Arbeit am Ende auch widerspiegelt."
Basteln, bauen, spielen: Die Kita Regenbogenland geht auf die Bedürfnisse der Kinder ein.
Ein Ohr für die Bedürfnisse
Den Erfolg erklärt Sandra Zimmerling mit der Berücksichtigung aller Bedürfnisse: "Es ist wichtig, immer mit der Zeit zu gehen. Ganz nah dran zu bleiben, daran was die Eltern brauchen, was die Kinder brauchen. Was brauchen unsere Pädagogen? Das ist für uns auch ein wichtiger Punkt. Denn jeder Pädagoge kann nur so gut arbeiten, wie er sich auch wohlfühlt."
Auch Dresdner Bündnis ausgezeichnet
Neben der Kita "Regenbogenland" wurde auch das Dresdner "Bündnis für gesundes Aufwachsen von Kindern" ausgezeichnet. Der Bewerberverbund holte den zweiten Platz in der Kategorie "Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres", dotiert mit 15.000 Euro, sowie den diesjährigen Zusatzpreis "Attraktivität der Arbeit" des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Wert von 2.000 Euro. Das Bündnis hat sich zum Ziel gesetzt, Kinderarmut zu begegnen und die Chancengerechtigkeit im Stadtteil Dresden-Prohlis zu erhöhen.
MDR (rak/ltt)